Towards Darkness

Solemn

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(Twilight Foundation 2008) CD 7 Tracks

Es gibt in den letzten Jahren eine tiefschürfende Verknüpfung zwischen der düsteren Ambient-Ritualmusik und dem Postrock - speziell in Kanada. Vorreiter dieser Verbindungslinie ist zweifellos das Constellation-Label und Godspeed You! Black Emperor, doch auch Neurosis und ihr Label Neurot Recordsings haben diesen Weg beschritten (und fügten noch Neofolk hinzu) sowie die Schweizer Evpatoria Report auf dem Shayo-Label. Insofern ist es also wenig verwunderlich, dass sich aus dem produktiven und beliebten Cyclic Law-Label aus Montreal ein Partner abgespalten hat, der sich Twilight Records nennt und solch experimentelle und epische Rockmusik fördert.

Mit den programmatisch benannten Towards Darkness sind wir auch genau in diesem Bereich gelandet. Sieben episch angelegte Tracks entwickeln aus düsteren Drones und mystischen Melodien schwere Gitarrenriffs, die nach und nach mit verzweifelt-klagenden, aber auch aggressivem Gesang unterlegt werden. Die Gruppe hieß zuvor The Mass und präsentiert hier ihr zweites Album, das in zweijährigen Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Ambientprojekt Longing for Dawn entstand.

Wie das stimmig gestaltete 6-Panel-Cover verspricht, erleben wir hier apokalyptische Welten auf hohem muskalischem Niveau und werden wohlig an die finstersten Stunden von Neurosis erinnert. Für Fans experimenteller Rockmusik ist "Solemn" ein Genuss, Blackmetal-Fans wird das alles zu harmlos sein. Es bleibt ein fast sinfonisch-orchestraler Nachhall. Man kann gespannt sein, womit uns Twilight Foundation demnächst überrascht.

Marcus Stiglegger