Stroszek 4 / 5 Sterne D 1976. Anbieter: Kinowelt. R: Werner Herzog. Bild: 1:1,66 (16:9). Ton: Deutsch (DD1). Bonus: Audiokommenatr, Drehbuchauszüge, Fotos, Biographie, Trailer, Doku HOW MUCH WOULD A WOODCHUCK CHUCK (45 Min.) STROSZEK - ein Film über Amerika - und Deutschland. Kein melancholisch-romantischer Blick über das Meer, wie wir ihn von Wim Wenders kennen, wie er an zahllosen amerikanischen Filme geübt ist. Werner Herzogs Amerika ist ein hartes Land, so hart, das es sogar "dem Bruno seinen Beo beschlagnahmen tut". Nach KASPAR HAUSER hatte Werner Herzog dem etwas naiven Amateurdarsteller Bruno S. versprochen, einen weiteren Film mit ihm zu drehen. WOYZECK sollte es sein, doch der würde später von Klaus Kinski gespielt werden. Um dennoch mit Bruno S. arbeiten zu können, schrieb Herzog in kürzester Zeit diese "komische Tragödie", die Geschichte des Berliner Straßensängers Bruno Stroszek, der zusammen mit der Prostituierten Eva (Eva Mattes) und dem zwergwüchsigen Nachbarn Scheitz (Clemens Scheitz) nach Amerika auswandert, um endlich zu Erfolg und einem menschenwürdigen Dasein zu kommen. Nach anfänglichem Glück leben sie in einem Wohnwagen in Wisconsin, doch das Blatt wendet sich. Eva muss sich hier wie dort verkaufen, Bruno kommt damit nicht zurecht. Sie verlässt ihn... Der Wohnwagen wird versteigert. Es sind triste Bilder, die Herzog vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten vermittelt, ein fast sozialdarwinistisches System, das jeden unter sich zermalmt, der nicht aus eigener Kraft wieder aufstehen kann. Wenn der Film schließlich in einer kleinen - nur von Indianern bewohnten - Stadt endet, wirkt Brunos ausbrennender Truck fast surreal - und doch nicht völlig hoffnungslos. STROSZEK wird von einigen als Höhepunkt von Herzogs Narren-Dramen gesehen - ein ungeschminkter, zärtlicher Film, der seinen Figuren viel Zeit und Zuneigung schenkt. Zweifellos gehört er zu den Höhepunkten von Herzogs filmischem Wirken und kann nun in der bei Kinowelt erschienenen DVD in voller Pracht bewundert werden. Neben dem für die Herzog-Collection üblichen informativen Audiokommentar, Trailer, Fotos etc. sticht diesmal die bizarre Dokumentation HOW MUCH WOULD A WOODCHUCK CHUCK heraus, in der Herzog jene schnellsprechenden Auktionsleiter würdigt, die auch im Film auftauchen, als Brunos Wohnwagen versteigert wird. Marcus Stiglegger
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