Leni Riefenstahl-Collection bei Kinowelt Mit ihren Reihen zum Werk von Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder und nun Wim Wenders macht sich die Leiziger Firma Kinowelt seit einiger Zeit um die DVD-Präsentation deutscher Filmkunst verdient. Doch auch vor den eher zwiespältigen Kapiteln der Vergangenheit schreckt die Firm nicht zurück, was eine mit vergleichbarer Akribie produzierte Leni-Riefenstahl-Kollektion zur Folge hat. * Olympia 1 & 2 (3er Digipak) 4 / 5 Sterne Label: Arthaus 70 Jahre nach den Olympischen Spielen von 1936 erscheinen die beiden Olympia-Filme von Leni Riefenstahl als Jubiläumsbox bei dem deutschen Label Kinowelt in einer angemessenen Sammleredition. Technisch und gestalterisch zählen FEST DER VÖLKER und FEST DER SCHÖNHEIT zu den einflussreichsten Werken der Filmkunst, ideologisch bleiben sie weiter umstritten und diskutiert. Wie kaum ein anderer Film vermitteln diese Filme das totalitäre Köperbild, das Nationalsozialismus (und letztlich auch Stalinismus und der italienische Faschismus) verherrlichten. Der mythische Prolog kontextualisiert das Geschehen in einer Metaepoche und verklärt das historische Geschehen zur allgegenwärtigen Urerzählung. Insofern ist die Auseinandersetzung mit Riefenstahls Hauptwerk filmwissenschaftlich wie auch politisch unerlässlich. Die Filme erscheinen zusammen mit der ebenfalls bereits erhältlichen Dokumentation DIE MACHT DER BILDER von Ray Müller. Dieser Filmemacher begleitete die fast 90-jährige Leni Riefenstahl zu den Schauplätzen, die für ihr Leben und ihr Werk bedeutend waren: in die Höhen der alpinen Welt, wo ihre Filmkarriere einst als Schauspielerin begann, nach Berlin und Nürnberg, den Machtzentren der Naziherrschaft, und in die Tiefen der Ozeane, denen sie später ihre Aufmerksamkeit schenkte. Lediglich die afrikanische Episode wird eher theoretisch abgehandelt und anhand weniger filmischer Dokumente vermittelt. Es ist bis heute erstaunlich, dass Riefenstahl nie einen Film aus ihren Nuba-Aufnahmen montiert hatte. Da der Film sowohl als direktes Interview wie auch - auf einer zweiten Ebene - als Metakommentar zur Dokumentation funktioniert, kann Müller einige interessante Einsichten in die Persönlichkeit der Filmemacherin gewähren. Die beiden OLYPIA-Filme erscheinen
zusammen mit der Dokumentation auf drei separaten DVDs in einer schönen
Digipak-Klappbox und mit einem umfangreichen 24-seitigen Booklet, das
essenzielle Informationen über die Entstehung der Filme enthält
und gelungen designt wurde. Insofern ist diese Box ein Pflichtkauf für
den anspruchsvollen Filmsammler. Etwas entäuschend ist die Tatsache,
dass alle drei DVDs exakt den früheren Editionen entsprechen, also
Menü und Struktur heute bereits etwas grob wirken. Auch ist die Bildqualität
des Dokumentarfilms (4:3-Format) sehr körnig und unattraktiv auf
einem 16:9-Fernseher bzw. in Projektion. Die OLYPIA-Filme selbst können
dagegen angesicht des Ausgangsmaterials überzeugen. Insgesamt entschädigt
die Gesamtpräsentation der Box für die kleinen Abstriche. Das Blaue Licht
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Im Grunde ist dieser weltentrückte Film essenziell für Riefenstahls künstlerische Vision: er kombiniert die kontrastreichen, visionären Schwarzweißbilder mit einer fast naiv-mythischen Geschichte, konfrontiert ein ländliches Menschen- und Körperbild mit den zerstörerischen Errungenschaften der Zivilisation und des Kapitalismus'. Insofern ist es sehr interessant, auf dieser DVD beide Fassungen des Films sehen zu können: die unter massivem Streit zwischen Arnold Fanck und Riefenstahl entstandene Premierenfassung (80 Min.) und die von der Regisseurin selbst nachträglich umgeschnittene Kinofassung der 1950er Jahre (67 Minuten). In letzterer Version, die leider in deutlich schlechterer Bildqualität vorliegt, fehlt die zeitgenössische Rahmenhandlung - der Film erscheint hierdurch noch naiver. Die eigentliche Qualität entfaltet die längere Fassung von 1932, in der nur rückblickend die Legende von Junta erzählt wird. Die fast plastische Bildwelt des Films konnte bei dieser Fassung auf DVD bewahrt werden und wird im Windowboxverfahren (mit schwarzen Streifen links und rechts am Bildrand) reproduziert, wobei der fast quadratische Bildeindruck erhalten bleibt. Der Ton ist dumpf - wie bei einem frühen Tonfilm nicht anders zu erwarten (M von Fritz Lang bildet eine differenziertere Ausnahme). Als Bonus finden wir nur Trailer zu diversen Bergfilmen und knappe - wenn auch kompetente - Produktionsnotizen. Für historisch interessierte Filmfans wird diese DVD eine lange klaffende Lücke schließen, ist dies doch der einzige Film der Regisseurin, der noch außerhalb des nationalsozialistischen Filmsystems entstanden war - noch dazu unter dem Einfluss eines jüdischen Koregisseurs. In seiner erstaunlichen Ungebrochenheit transportiert dieser Film alle Vorzüge des zeitgenössischen Bergfilms, um zugleich dessen Mythen zu reflektieren. Eine beachtliche Leistung. cd Tiefland
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Zum Inhalt (Pressetext): "Der Marques Sebastian Roccabruna hat Schulden. So kommt es ihm gelegen, dass die reiche Bürgermeistertochter Dona Amelia von ihm geheiratet werden will. Allerdings gilt sein Interesse eher der schönen Zigeunerin Martha, die vor den Männern des Dorfes tanzt. Daher ersinnt sein Verwalter einen Plan: Sebastian soll sich durch die Hochzeit mit Amelia finanziell sanieren und Martha als Mätresse behalten. Indem er die Tänzerin mit seinem Schäfer Pedro verheiratet, könnte er sich das Besitzrecht an ihr sichern. Nichts ahnend von dem schändlichen Handel nimmt der überglückliche Pedro seine angebetete Martha zur Frau. Doch Sebastian ist bereits auf dem Weg, um die Hochzeitsnacht für sich zu reklamieren..." Wie in den Bergfilmen Arnold Fancks
(ebenfalls bei Kinowelt erschienen) und in DAS BLAUE LICHT spielt die
ehemalige Tänzerin hier selbst die Hauptrolle. Als stilisiertes Melodram
funktioniert dieser Film sicher nicht schlecht, und die Bildqualität
dieser Version lässt kaum zu wünschen übrig. Es wäre
jedoch wünschenswert gewesen, man hätte dieser DVD noch einige
kontextualisierende Informationen, Interviews, Dokus oder zumindest einen
filmwissenschaftlichen Kommentar beigegeben... cd Olympia Teil 1: Das Fest Der Völker
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Olympia Teil 2: Das Fest der Schönheit
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