In Ruin A Ghost to be Forgotten (HeidenVolk/Tesco 2008) CD 11 Tracks Digipak Bereits seit einigen Wochen war das Album einer neuen amerikanischen Folkband angekümdigt, das vor allem deshalb Aufmerksamkeit erregte, da es auf Henryk Vogel HeidenVolk-Label erscheinen sollte. Dort erschienen bislang vor allem CDs der deutschen Folkband Darkwood sowie deren Kooperationen (etwa mit Chaos as Shelter und Agnievolok). In Ruin ist der erste externe Act, den man sich leistet. "A Ghost to be Forgotten" liegt nun vor - im eher schlichten Digipak, geziert von dezenten Schwarzweißfotos. Eine Sehnsucht nach der verlorenen Mystik des Waldes vermeint man zu spüren. Und es beginnt mit düsteren Flächen, die alsbald von glockenklaren Akustikgitarrenakkorden überstrahlt werden. Kein Zweifel, In Ruin wissen, wo sie sich bewegen, und bis auf wenige Ausnahmen erwecken ihre 11 Songs umsichtig und komplex im Arrangement den Geist der alten Helden des melancholischen Apokalyptic Folk britischer Schule. Chimes, Flötenmelodien, dumpfe Beats, gezielt gesetzt, atmosphärische Passagen und ein sonorer Sprechgesang erinnern an - man wagt es kaum noch zu sagen - Death in June und Current 93, ohne sich jedoch in diesen Bezügen zu erschöpfen. Die Texte beschwören keine diffuse Nostalgie und nichterlebte Traumata, sondern schwelgen im zutiefst Persönlichen, Emotionalen und wenden sich am Ende gar einem traditionellen Song zu ("Follow thy faire sunne unhappy shaddowe"), wodurch die amerikanische Identität der Band deutlicher wird und wohlig an Woven Hand, Angels of Light und In Gowan Ring erinnert. Man bewegt sich also zwischen den Ebenen und holt sich Gastauftritte von Kim Larsen (:Of the Wand and the Moon:) und Henryk Vogel (Darkwood) sowie Isaac Aubrey (The Arid Sea) und die Schweden Catonium ins Boot. Einige Ausbrüche in den Post-Rock brechen die engen Genregrenzen auf (u.a. Track 5), stören aber nicht das Gesamtbild. Eindrucksvoll ist das Intro von Track 4 ("Fragmented Hearts"), zu dem Vogel einen deutschen Prolog spricht. "Refuge of Lies" (8) würde dagegen auf "But, What Ends When the Symbiols Shatter?" von Death in June kaum auffallen, wenn man sich die E-Gitarrenakkorde wegdenkt. Track 11 folgt nach geraumer Pause noch ein weiterer solider Hidden Track (und kein halbgarer Witz, wie man das von anderen Alben inzwischen gewohnt ist). Es entspricht der Gnade der zu spät Gekommenen, die Dinge in ihrer Wiederkehr neu zu würden und mitunter zu perfektionieren. So ist "A Ghost to be Forgotten" zwar kein Novum, aber sehr wohl ein rundum gelungenes und willkommenes Genrewerk mit kleinen Extravaganzen. cd http://www.heidenvolk.de/releases2.html |
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