Aeldaborn Fountain of Darkened Fires (Deggial Records / Edition Roter Drache 2011) CD 15 Tracks Das Musikerkollektiv Aeldaborn ist bereits seit 2001 im deutschen Okkult-Underground präsent. Auf mehreren Liveauftritten präsentierte es einen Einblick in seine genuine Mixture aus nordischen Ritualen und spirituellen Folksongs, bis man 2004 schließlich eine CD-R in kleiner Auflage herausbrachte. Es sollte insgesamt zehn Jahre dauern, bis nun, im jahre 2011, das offizielle Debütalbum von Aeldaborn vorliegt: "Fountain of darkened Fires". 15 Stücke, 80 Minuten Laufzeit, zwölf Musikerinnen und Musiker, stilistisch eine Mischung aus martialischen, folkloristischen und rituellen Stücken - und das alles gemischt vom Genrekenner Axel Frank (Werkraum). Da sollte nichts schief gehen. Zumal man offensichtlich viel Wert darauf gelegt hat, die Elemente live im Studio aufzunehmen, um einen eher rohen, handgemachten Charakter zu bewahren. In fast jedem Stück sind unterschiedliche Stimmen zu vernehmen, Männer und Frauen, verschiedene Sprachen, verschiedenes Trimbre. neben dem rituellen Beginn sind eine lange Passage von durchkomponierten Folksongs bemerkbar, die schließlich in ein martialisches Finale münden. Auch stehen nordische und archaische Mythen Seite and Seite, belegen ein unvisvalmythologisches Weltbild der Band. neben Vertonungen spiritueller Texte (aus der Edda) in "The Descent of Odin" findet man hier auch Kämpferisches und Kulturpessimistisches von Heinrich Heine ("Wir weben"), wobei die Proklamationen in einem oft aggressiven Gestus erfolgen, der nicht alle HörerInnen erfreuen wird. Der Krise des Musikgeschäft begegnet man leider nicht mit besonders aufwändiger Edition. Statt dessen bekommt man ein Jewelcase mit zwölfseitigem Booklet, weitgehend schwarzweiß gestaltet. Auch erscheint die CD bei einem Verlag für esoterische Literatur, nicht auf einem der in Frage kommenden Labels (die aber zur Zeit nach und nach vom Markt verschwinden - siehe etwa das Schicksal von Cold Meat Industry). Auf die Lyrics hat man immerhin Wert gelegt, sie bieten einen Einblick in die Weltanschauung Aeldaborns. Insgesamt ist "Fountain of Drakened Fires" nicht ganz der Jungbrunnen, den der Titel beschwört. Die Stücke driften stilistisch mitunter so weit auseinander, dass man den Charakter einer (stimmigen) Compilation hat. Auch ist der Wiedererkennungswert von Songs und Sounds nicht wirklich gegeben (ein Erfolgsrezept von Bands wie Forseti und Rome z.B.). Als heidnisches Manifest dagagen funktioniert dieses auditive Statement sehr gut. Man würde sich mehr Stimmen aus dem paganen Sumpf wünschen, die unsere triste Despiritualisierung umkehren... MaNic
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