13 Assassins

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FSK: ab 16 Jahre, farbig, Spieldauer: 120 Minuten
Bild: Widescreen
Sprache: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch Ascot Elite
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Mitwirkende bei: 13 Assassins
Autoren: Kaneo Ikegami
Regie: Takashi Miike
Darsteller: Kôji Yakusho (Shinzaemon Shimada)
Takayuki Yamada (Shinrouko)
Tsuyoshi Ihara
Anbieter: Ascot Elite
Produktionsfirmen: Dentsu
Label: Ascot Elite

Für manche war Takashi Miike der hellste Stern am Himmel des japanischen Kinos, als er 1999 mit gleich zwei modernen Klassikern das Genrekino aufrüttelte: Mit dem Psychothriller AUDITION und dem anarchischen Polizeifilm DEAD OR ALIVE. Danach verlief seine Karrier wie zuvor: Kurvig, hyperproduktiv, immer zwischen Genie und Wahnsinn. Einige Sternstunden waren dabei: GRAVEYARD OF HONOUR, ICHI THE KILLER, IZO, SUN SCARRED zweifellos. Doch wer war auf 13 ASSASSINS gefasst.

Mit dem schnörkellosen Samuraidrama 13 ASSASSINS hat sich Miike endgültig in den Olymp des japanischen Genrekinos katapultiert. Er hat seine Lektionen gelernt bei Akira Kurosawa und Hideo Gosha. Nur wenige leichte Anflüge postmoderner Ironie sollten den Blick nicht trüben: 13 ASSASSINS ist existenzielles Kino! Es geht um die fatale Logik des Tyrannenmords.

Man muss nicht in die Geschichte des kaiserlichen Japans abtauchen, um die Logik des Tyrannenmords zu teilen: In intensiven Kammerspielmomenten bekommen wir die Untaten eines Tyrannen namens Lord Naritsugu, dem Halbbruder des Shoguns, geschildert: Willkür, Vergewaltigung, Verstümmelung und Mord. Um die Ehre des Shoguns zu retten und das Land vor noch größerem Schaden zu bewahren, werden von dem aufrechten Samuari Shinzaemon begabte Krieger gesucht, die sich der Horde des Tyrannen entgegenstellen und diesen zu richten. Als Schlachtfeld wird ein kleines Dorf auserkoren, wo Fallen gebaut und Naritsugus Männer erwartet werden. Wie in Kurosawas DIE SIEBEN SAMURAI (und dem gleichnamigen Klassiker 13 ASSASSINS, der dem Film zugrunde liegt) sind nicht alle dieser Krieger von edlem Geblüt. Doch kämpfen können sie - im Namen der Freiheit und Gerechtigkeit.

Während große Teile des Beginns aus typischen Dialogpassagen bestehen, in denen das Vorgehen verhandelt wird, besinnt sich Miike auf die Tugenden des klassischen japanischen Kinos von Kenji Mizoguchi: ruhende Perspektiven, höchste Konzentration. Es ist ihm Ernst. keine postmodernen Allüren trüben dieses Planspiel. Als die Männer im Dorf ankommen, ist bereits die Hälfte des Films erreicht, und Miike wird eine monumentale Schlacht entfesseln, die immer blutiger und hoffnungsloser wird und nie den billigen Verlockungen des chinesischen Jahrmarktkinos erliegt: Hier wird nicht über Dächer gesprungen, hier werden keine akrobatischen Stunts gefeiert oder nationalistische Reden gehalten wie etwa in HERO, hier wird ins Fleisch geschnitten und gestorben.

Der Tyrannenmord ist ein universales Thema, wie die jüngste Geschichte zeigt, und 13 ASSASSINS bietet die Möglichkeit, in der Trance der Schlacht darüber zu reflektieren. Das ist von großer Schönheit und auf erfreuliche Weise unmodern. Wenn sich Miike nun zur Ruhe setzen würde, wäre ihm ein Platz neben den Göttern des Chambarafilms bereits gesichert...

Die DVD von Ascot Elite steckt in Pappschuber und überzeugt technisch und vom Layout, hat aber neben Trailern leider keine Extras zu bieten. Allerdings sind japanische making-Ofs etc. meist ohnehin nicht sehr ergiebig. Der Film selbst ist ein absolutes Muss - für Fans des Actionkinos, des asiatischen Films und Suchende nach vergessenen Werten und Emotionen...

:ms: