: IKONEN : Rezension CD Verdandi North Country Runenmagie Neofolk Tradition


	Verdandi The North Country (Fremdheit/Tesco 2006) CD 10 Tracks Der britische Folkmusiker und Runenkundler Ian Read hat bereits vor Jahren sein Label Fremdheit gegründet, um traditionelle, nordische Folklore zu pflegen. Dort ist bereits eine Solo-CD der Runenmagierin Freya Aswynn (Current 93/Sixth Comm) erschienen, und das amerikanische Projekt Verdandi um die Sängerin Alice Karlsdottir, die bereits auf einigen FireIce-CDs mitmachte, knüpft an diese traditionelle, mythologische Linie an. Die zehn bodenständigen Folksongs auf dieser CD mit dem programmatischen "North Country" stammen zum Teil aus der Feder von Alice Karlsdottir selbst, sind britisch-taditionell oder gar Coverversionen (etwa "Wold in the Sky" von Asmodeus X). Der Stil verbindet die einzelnen Songs gelungen zu einer Einheit, die zwischen Neofolk und True Folk ein faszinierendes Panorama nordischer Mythologie entwirft. Zu den Höhepunkten zählen das melodiöse und melancholische "The Daughters of Ran" sowie "Wolf in the Sky"). Einige Stücke (etwa "Loki the Fool") zeugen hier gar von einer spezifisch nordischen Lebenslust, die tänzerisch Ausdruck findet... Als musikalische Gäste hören wir auf "North Country" u.a. Ian Read persönlich, Annabel Lee (Blood Axis), Jim Chisholm (Rune Gild Master und Autor des Buches True Hearth), Spike the Percussionist (Astrogenic Hallucinauting) und Johnathan Kramm (Industrial Orchestra). Wer sich für aufrichtige Liedermacherkunst und nordische Mythologie interessiert bzw. ohnehin von Ian Reads FireIce-Projekt begeistert ist, sollte sich Verdandi nicht entgehen lassen. Eingängiger und schöner als Freya Aswynns Gesangsversuche, entwickelt sich diese CD schnell zu einem Ohrwurm für nachdenkliche Stunden des Überdrusses an der materialistischen Indsutriegesellschaft... Christoph Donarski