SASORI

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Originaltitel: Sasori
Genre: Action
Land: Japan
Herstellungsjahr: 2008
Lauflänge: ca. 96 Min.
Regie: Joe Ma
Darsteller: Miki Mizuno
Dylan Kui
Emma Wong
FSK: 18
Bildformat: 1:1,85 (16:9)
Tonformat: Kantonesisch Dolby Digital 5.1 Deutsch Dolby Digital 5.1 Deutsch DTS
Bonus: Trailer dt. el.

Nun ist sie endlich da: Die offizielle Neuverfilmung der tragischen Geschichte um Rächerin Sasori (Skorpion), die in der Verkörperung Meiko Kaji zur legende des japanischen Genrefilms wurde. Dieses Erbe wog schwer, den Sasoris Spur ist tief, und es war vor allem eine Frage, wie sich die Exzesse des wilden Kinos der 1970er jahre überzeugend aktualisieren lassen. Die Antwort ist einfach: gar nicht.

Der neue SASORI ist eine chinesisch-japanische Koproduktion und mischt Crew und Besetzung entsprechend - wobei mit Ryo Ichibashi immerhin ein Star des J-Horrors (AUDITION) auftaucht. Die weiblichen hauptrollen sind attraktiv besetzt, und kamera und Montage geben sich einige Mühe, die Manierismen der Originalserie in Erinnerung zu rufen. Doch wo man dort noch von Surrealismen sprechen konnte, herrscht im neuen Film eher die Künstlichkeit eines Werbeclips. Auch die Handlung wurde gerafft und verändert:

Weil die junge Nami von Profikillern gezwungen wird, ihre Schwägerin zu töten, muss sie eine Strafe in einem infernalischen Frauengefängnis absitzen. Um dort zu überleben, muss sie genauso brutal wie ihre Mitgefangenen werden. Gestärkt durch unzählige Auseinandersetzungen und getrieben von Rache flieht die junge Frau, die nun den Codenamen Sasori angenommen hat, aus dem Gefängnis. Halbtot wird sie von einem Leichensammler gerettet und im Schwertkampf ausgebildet. Wieder gesundet, tritt sie an, die drei Killer sowie ihren Auftraggeber aufzuspüren und zu töten.

Dass SASORI heute eher als Inspiration für Tarantinos KILL BILL gehandelt wird, bekam der neuen Inszenierung nicht allzu gut, denn diese ist bemüht, entsprechende Bezüge klar zu stellen, statt sich auf die alten Tugenden des japanischen Genrekinos zu besinnen. Sexuelle Gewalt tritt zugunsten einer typisch chinesischen Kampfakrobatik zurück, die vor allem in irrealen Flügen und Sprüngen gipfelt. Das hat mit der erdigen Grausamkeit von SASORI (original) nicht mehr viel zu tun...

Wer den Vergleich jedoch meidet, kann mit SASORI (neu) zumindest unterhaltsame und blutige 90 Minuten verbringen. Die deutsche Fassung ist qualitativ ordentlich, ungekürzt und enthält zusätzlich den Trailer.

Marcus Stiglegger