Neuigkeiten bei Cult Epics: Tinto Brass' Frivolous Lola (Monella) 4 / 5 Sterne Anbieter: Cult
Epics (USA) Nach der hervorragend ausgestatteten Tinto-Brass-Box setzt Cult Epics die Reihe mit wichtigen Werken des Erotik-Altmeisters fort: FRIVOLE LOLA lief bei uns nur in einer gekürzten Fassung, und ist lediglich in Italien als MONELLA und in in dieser amerikanischen Version mit englischem und italienischem Ton vollständig. Je älter Brass wird, umso leichter werden seine Filme. Es scheint, als habe er ganz den düsteren Seiten des Lebens abgeschworen, die er noch mit CALIGULA und SALON KITTY so eindringlich inszenierte. Seit SNACKBAR BUDAPEST rühmt er sich zudem, ganz auf eine Verbindung von Sexualität und Gewalt zu verzichten, wenn auch einige dieser Akzente in BLACK ANGEL - SENSO 45 wieder auftauchten - aber das lag wohl am historischen Kontext... MONELLA jedenfalls hat sich ganz der sommerfrischen Komdöie verschrieben und lässt uns neugierigen Blickes teilhaben an den lebenslustigen Intrigen, die das Mädchen um ihren prüden Verlobten herum spinnt. Wie in MIRANDA fängt Brass hier das italienische Landleben liebevoll ein und sucht immer wieder nach originellen und bizarren Perspektiven, um seine postfeministische Heldin in flagranti zu betrachten. Sein gelegentlicher Spagat zwischen 70er Softporno und zeitgenössischem Hardcore macht wohl inzwischen den Brass-Stil aus, und es ist erstaunlich, dass sich seine Filme neben der Flut von rein pornografischen Produktionen noch immer behaupten können. Doch Brass geht es wie eh um die Inszenierung von Erotik, nicht um fleischliche Banalität. Dazu bastelt er die erstaunlichsten Situationen. Sollte der in Ehren ergraute Meister mal das Handtuch werfen, wird etwas fehlen: Niemand kann so locker und zugleich so sinnlich inszenieren wie er... Und MONELLA ist sicher eines der schönsten Beispiele, diesen Stil zu würdigen. Wie auf den anderen drei DVDs THE KEY, ALL LADIES DO IT und MIRANDA von Cult Epics äußert sich der Regisseur hier ausführlich zu dem Film, seinen Ambitionen und Schwierigkeiten mit der Zensur. Auch das grummelige Englisch, das man erst allmählich versteht, trägt zu seinem Charme bei. Bild- und Tonqualität des Films entsprechen den Anforderungen der Produktion, wobei das Bild einen leichten Weichzeichnereffekt aufweist, der vor allem in häufigen Gegenlichtaufnahmen für eine eigene Ästhetik sorgt. Fans von Tinto Brass und des erotischen Kinos sollten nicht auf diesen amüsanten kleinen Sommerfilm verzichten. Marcus Stiglegger und coming soon: Betty Page - Dark Angel Ein Biopic von Nico B. |
|