La Luna

4 / 5 Sterne

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Originaltitel: La Luna
Label: Arthaus
Genre: Drama
Produktionsjahr: 1979
Produktionsland: Italien
Kinostart: 04.04.1980
FSK: ab 16 Jahren
Lauflänge: ca. 136 Minuten
Stab
Regie: Bernardo Bertolucci
Drehbuch: Bernardo Bertolucci, Giuseppe Bertolucci, Clare Peploe
Kamera: Vittorio Storaro
Produktion: Giovanni Bertolucci
Technische Angaben
DVD Bild: 1,85:1 (anamorph)
DVD Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch (Mono Dolby Digital)
DVD Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Fotogalerie, Filmografien, Interview mit Bernardo Bertolucci (Text), Hintergrundinformationen zum Film, Die Musik im Film, Kino-Werberatschlag, Kino-Presseheft (DVD-Rom), Trailer


Kinowelt stellt ihren renommierten Regiereihen zu Wenders, Fassbinder, Herzog und Bergman eine sich vielversprechend entwickelnde Edition der Filme von Bernardo Bertolucci zur Seite. Nach DER LETZTE KAISER und DER HIMMEL ÜBER DER WÜSTE ist diese Ausgabe des Melodrams LA LUNA zwar keine Doppel-DVD geworden, doch man hat sich sichtlich bemüht, den Film nicht nur rekonstruiert und in erstklassiger Qualität zu präsentieren, sondern auch einiges an - leider nur schriflichem - Bionusmaterial aufzutreiben.

Die New Yorker Operndiva Caterina (Jill Clayburgh) zieht mit ihrem 15-jährigen Sohn Joe (Matthew Barry) nach Rom. Dort muss sie inmitten des hektischen Probenbetriebes erkennen, dass ihr einsamer Junge heroinabhängig ist. Mit allen Mitteln, versucht sie ihn aus dem gefährlichen Teufelskreis herauszureißen. Um ihren Sohn vom Rauschgift fern zu halten, verführt sie ihn...

Weniger drastisch als etwa Bertoluccis DER LETZTE TANGO IN PARIS entfaltet LA LUNA eine durchaus intensive Atmosphäre von Künstlerleben und latenter Entfremdung. Schauspielerisch und visuell herausragend, sind hier endlich jene Kürzungen aufgehoben, die die alte deutsche Fassung aus Straffungsgründen aufwies. Eine dieser (untertitelten) Erweiterungen zeigt den jungen Roberto Benigni in einer etwas bizarren - fast schon albernen - Rolle als Vorhanglieferant.

Obwohl LA LUNA beiweitem nicht so stark ist wie die vorangehenden Filme Bertoluccis (man wartet sehnsüchtig auf IL CONFORMISTA), kann er seine Interessen und Motive hier voll entfalten. Das schriftliche Interview der DVD bietet zudem zahlreiche interessante Interpretationsansätze, die komplexe Bildsprache des Melodrams zu erschließen. Für Freunde des italienischen Kinos und des europäischen Autorenfilms eine Anschaffung wert.

Marcus Stiglegger