Knifeladder

The Spectacle

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(Cryonica Music 2005) CD 9 Tracks

Erschienen auf einem klassischen Gothic-Elektro-Label, nimmt sich die Werbung für das seit Jahren existierende Industrial-Rock-Projekt Knifeladder von Andrew Trail, John Murphy und Hunter Barr nicht durchweg überzeugend aus: "If you like anything from Throbbing Gristle, SPK, Whitehouse to current Power Electronic Music, this CD is a MUST!" verkündet sie. Doch diese rituell strukturierte, stark perkussive Mischung aus hämmernden Beats, Bass, Gitarre und dynamischem Gesang klingt im Grunde nach keinem der genannten Projekte. Lediglich John Murphy mag einen SPK-Einfluss aus der Frühzeit seiner Karriere mitbringen. Ein Vergleich bietet sich eher mit Foetus an, jenem ebenso unverwüstlichen New Yorker Undergroundrock von Jim Thirlwell, der ähnlich manisch, ähnlich lärmig und vergleichbar sperrig zu Werke geht.

Die Bildwelt, die sich in Titeln und Text offenbahrt, ist apokalyptisch: "Born under fire", "Just deserts", "The world tears its heart out", "Harm's way" usw. beschwören eine Welt des Schmerzes und des Verfalls, aber auch dr reinigenden Flammen. Vielleicht erklärt sich so auch das methodische Chaos, das sich hier vor dem Hörer ausbreitet, scheppernd, bohrend, durchdringend. Lediglich Track 5 schlägt sanftere Töne an: "Head of a Serpent" wird dann auch von Gast Lloyd James gesungen, der hier seine Sensibilität der eigenen Band Naevus einbringt.

Insgesamt schließt "The Spectacle" nahtlos an frühere Aufnahmen der schamanistischen Rocker an und ist vor allem für bereits gewonnene Fans interessant. Wer sich als Industrial-Purist begreift und rockige Strukturen eher ablehnt, sollte sich zuvor mit dem rauhen Sound von Knifeladder vertraut machen. Pure Energie bekommt man hier allemal...

MaNic