Dead Space 2 (EA) PS3 Horror war schon immer ein Genre der Serialität – die Games-Branche macht hier keine Ausnahme. Doch oftmals werden mit den steigenden Zahlen hinter dem Titel die Original-Ideen verwässert und leiden so unter einem veränderten Konzept, das nur selten noch einen stringenten Kosmos darstellt. Die Reihen Silent Hill und Resident Evil seien hier nur als Beispiel genannt, die besonders in den jüngeren Inkarnationen nur rudimentär an die alten Glanzzeiten heranreichen. Dead Space 2 ist in der Tat zunächst die Intensivierung gelungen, auch wenn der initiale Überraschungseffekt, der noch den Vorgänger in den ersten Minuten bestimmt hat, inzwischen einem gewissen Déjà Vu gewichen ist. Man kennt den Plasmaschneider inzwischen – Jenes Präzisionsgerät, mit dem man den angreifenden Mutanten fein säuberlich die Gliedmassen abtrennen kann. Dead Space setzt auf die Lust am Splatter, wenn die Gegner mit gezielten Schnitten unschädliche gemacht werden sollen, auf die körperliche Dekonstruktion. Die grotesken, deformierten Gegner wirken wie ein Alptraum aus einem Bosch-Gemälde, die Atmosphäre ist dicht und kann tatsächlich mit vielen Schockmomenten aufwarten – ein Spiel des Terrors, welches den Spieler fordert und immer wieder an den Nerven zerrt, nicht ungleich einem Film wie Martyrs, wenn auch sicher auf einer anderen Ebene. Da ist es Schade, dass die Programmierer doch an vielen Stellen in die traditionelle Gameplay-Kiste griffen: So kann man Geld sammeln, um seine Waffe upzugraden. Um an diese Credits zu kommen, müssen natürlich die omniprästenen Kisten zerhauen werden, doch auch das mit einem matschigen Geräusch quittierte Zertreten von herumliegenden Überresten bringt Zahlungsmittel – eine ebenso lächerliche, wie unnötige Spielmechanik, die rein auf den Effekt abzielt und so die dichte Atmosphäre durch Zugeständnisse an das Medium zerstört und sich darüber hinaus noch durch moralische Instanzen angreifbar macht. Dennoch ist Dead Space 2 einer der besten Horror-Shooter der letzen Jahre - der jedoch stellenweise einen Mangel an Subtilität und Zwischentönen vermissen lässt. Martin Kreischer |
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