Das große Fressen

4,5/5 Sterne

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Originaltitel: La grande bouffe
Label: Arthaus
Genre: Drama
Produktionsjahr: 1973
Produktionsland: Frankreich/Italien
FSK: ab 16 Jahren
Lauflänge: ca. 125 Minuten
Stab
Regie: Marco Ferreri
Drehbuch: Marco Ferreri, Rafael Azcona, Francis Blanche
Kamera: Mario Vulpiani
Produktion: Vincent Malle
Technische Angaben
DVD Bild: 1,66:1 (anamorph)
DVD Sprachen/Ton: Deutsch, Französisch (Mono Dolby Digital)
DVD Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Interview mit Andréa Ferréol, Trailer


Die wilden Siebziger im Kino: Das bedeutet IM REICH DER SINNE, DEEP THROAT, DIE 120 TAGE VON SODOM, EMANUELLE, DOROTHEAS RACHE - aber eben auch DAS GROSSE FRESSEN, Marco Ferreris Dekadenz-Satire mit Weltstarbesetzung:

Marcello (Marcello Mastroianni), Michel (Michel Piccoli), Ugo (Ugo Tognazzi) und Phillippe (Phillippe Noiret) haben ihre besten Jahre hinter sich. Gelangweilt vom Leben im Überfluss und angeödet vom Mangel an neuen Herausforderungen beschließen sie, sich in einer abgelegenen Villa zu Tode zu fressen. Drei Callgirls und die üppige Lehrerin Andrea leisten den Lebensmüden bei ihrem Selbstmord durch orale Genusszuführung Gesellschaft. Fressgier und Sextrieb verschmelzen miteinander und nach und nach ereilt die Männer ihr selbst gewähltes Schicksal... (Pressetext)

Ferreri schaffte es danach nicht mehr, seine bittere Gesellschaftskritik so visionär auf den Punkt zu bringen: Mit fanszinierenden Bildern und ungehemmt eitel agierenden Darstellern kreierte er einen Bilderreigen, dem vor allem Peter Greenaways Kino (DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER) einiges zu verdanken hat.

Die von Kinowelt im stylishen Pappschuber herausgebrachte DVD präsentiert den Film in einer hervorragenden anamorphen Bildqualität, mit Originalton und deutschem Ton, wobei auf unnötige technische Aufrüstung verzichtet wurde. Der Film ist so zu sehen, wie er immer gedacht war. Da offenbar wenig Bonusmaterial verfügbar war, wurde eigens für die DVD ein Interview mit der Hauoptdarstellerin Andrea Ferreol geführt, die sich 20 Minuten lang an die Dreharbeiten erinnert und amüsante Geschichten erzählt: Etwa, dass nicht alle Szenen des Drehbuchs umgesetzt wurden, da sich die Darsteller weigerten (u.a. sollte in die Suppe masturbiert werden). Zugleich bietet sie einen Einblick in die Arbeitsweise der großen Schauspieler an ihrer Seite und des Filmemachers. Danebene sindet sich noch ein zeitgemäß langer Trailer, der vieles vorwegnimmt.

Marcus Stiglegger

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