Der Blutharsch Flying High! (WKN 34, 2009) CD + Dbl - LP + Dbl Picture LP - releasedate September 2oo9 Psychedelische Kunst, das sei eine Form der ästhetischen Entgrenzung, so Herbert Marcuse, durchzogen von einem „erotischen Furor“. Im musikalischen Exzess sah er die Utopie einer befreiten Gesellschaft angedeutet, eine neue Sensibilität: „die den Sieg der Lebenstriebe über Aggressivität und Schuld ausdrückt“. Was würde Marcuse wohl von DER BLUTHARSCH halten, den ehemaligen Military-Poppern um Albin Julius, die seit ihrem Album „The Philosopher’s Stone“ (2007) neopsychedelischen Rock’n’Roll spielen? Zu düster wäre die Band ihm wohl, auch auf ihrer neuen Platte, „Flying High“. DER BLUTHARSCH vermischt hier erneut den Eros mit dem Todestrieb, die Produktivität mit der Destruktion. Immer ist man Altamont näher als Woodstock, "and the road leads to nowhere"… Wie „The Philosopher’s Stone“ ist „Flying High“ stark beeinflusst vom amerikanischen West Coast Sound der späten 60er Jahre, frisch findet sich auch eine gute Dosis Krautrock hinzugemischt. „Turn on, tune in, drop out“, das klappt zu BLUE CHEER oder IRON BUTTERFLY oder STRAWBERRY ALARM CLOCK ebenso wie zu AMON DÜÜL oder GURU GURU oder TANGERINE DREAM. Es wird ein apokalyptischer Furor spürbar in den neuen Songs, ob in ruhigeren Ambient- oder dynamischen Noisepassagen, in martialischen Trommelklängen oder filigranen Gitarrendrones. Psychedelischer Rock, der den Sieg von Aggressivität und Schuld über die Lebenstriebe ausdrückt… Das ist Deathrock, das ist DER BLUTHARSCH. Harry Steinberger |
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