Der Blutharsch
Everything is Alright
BESTELLEN
(WKN/Tesco 2008) CD 17 Tracks
Der Blutharsch / Our Survival Depend On Us
untitled
BESTELLEN
(WKN 2008) 7" 2 Tracks
Steel-Gitarren-Loops und Samples von Jim Jones zu
Beginn, das klingt wie Buffalo Springfield auf Crack. Dann Dernière
Volonté-Keyboards und Lagerfeuer-Akustik. Gefolgt von Bass-Läufen
und Elektro-Beats. So geht es weiter, fast sechzig Minuten. Der trippige
Gothic-Rock kommt nicht vor Track 7 zum Zuge. Und dann auch eher verhalten,
mehr The Doors als The Stooges.
Eine Rückkehr des „alten“ Blutharschs?
Merkwürdig zwischen der Prä-„When Did Wonderland End?“-Ära
und dem grandiosen „The Philosopher's Stone“-Album bewegt
sich das eklektische Material. Ein Konzept gibt es nicht, die Strategie
der Kompilation ist das Fehlen einer Strategie. Seltene Singles und Remixe
(u.a. für :Wumpscut:) sind versammelt, manche Stücke stammen
noch aus der „Time Is Thee Enemy!“-Phase.
Da frohlockt der Military-Popper, dem Rock’n’Roller
wird’s schnell doch etwas langweilig, ihm fehlen die greinenden
Gitarren und der blubbernde Backbeat. Eine Veröffentlichung für
Sammler und Komplettisten, - auch jene, die mit dem „neuen“
Blutharsch nie so ganz warm geworden sind…
Als Nachschlag gibt es noch eine neue Splitsingle, die mit
diesem Review vermutlich fast ausverkauft sein wird: Der Blutharsch meets
Our Survival Depends on Us - Military-Pop trifft auf beinharten Doommetal.
Diese Single ist auch eher als Spli zu betrachten, wobei sich die Musiker
jeweils dem selben Song "I Will not obey" widmeten - oder ist
es nur der selbe Titel? Seite 1 präsentiert einen gediegenen Blutharsch-Track
mit pulsierenden Beats, diffusen Noiseelementen, einer filigranen Melodie-Hookline
und dem im Chor gesungenen Refrain. Our Survival, eine Salzbuger Doom-Combo,
gehen dann netallisch in die Vollen und rocken, was das Zeug hält.
Für Fans sicherlich spannend, und mit einem
schön-morbiden Cover obendrein...
Harry Steinberger
|