Peter Bjärgö

The Architecture of Melancholy

(Cyclic Law 2012) CD 7 Tracks

Nicht nur Arcana können als die letzten überzeugenden Vertreter einer klassischen Gothicmusik neben Dead Can Dance betrachtet werden, das lässt sich auch über das Soloprojekt des Frontmannes Peter Bjärgö sagen, der nun sein zweites Album "The Architecture of Melancholy" auf dem kanadischen Cyclic-law-Label veröffentlicht.

Limtiert auf 700 Stück, verpackt in einem 8-seitigen DigiPAK mit Booklet, lässt schon die Covergestaltung mit monochromatischer Verfallsästhetik erahnen, dass man den gewohnten Pfaden treu folgt. Das Album behandelt also die Beschaffenheit eines melancholischen Lebensgefühls, jene Idee, dass man in einem ständigen Danach lebt, alles bereits verpasst hat, was das Leben wertvoll erscheinen ließe. Und doch eine Ahnung davon behält: Von dieser Ahnung erzählen die sechs Songs und ein Instrumental. Begleitet von schweren, rituellen Beats, glasklaren Akustikgitarren, einschmeichelnden Keybordmelodien und einer sonoren, ruhigen Männerstimme. Von Bitternis, Apathie, Gedankenschwere und dem Tod des Sonne ist da die Rede: irgendwo zwischen schwarzer Romantik und expressionistischem Untergang.

"The Architecture of Melancholy" ist ein radikal affirmatives Album von finster funkelnder Schönheit. Eine Essenz der Gothic-Kultur, ganz hingegeben an die beruhigende Gewissheit des Todes - bereits im Leben. Todeskitsch nennen das andere. Aber was wissen die schon...

:ms:

Tracks:
01 The Architecture of Melancholy
02 Bitteresque
03 The Hidden Compass
04 Apathy
05 A Wheel of Thoughts
06 The Death of our Sun
07 Sleep Dep.Loop1