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Wardruna
Gap Var Ginnunga
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(Indie Recordings) CD, 12 Tracks
Die Grenzüberschreitung ist ein integraler Bestandteil
des Black Metal. In seinem musikalischen Duktus mag das Genre sehr eng
gefasst sein – die wichtigsten Protagonisten ließen es sich
aber nie nehmen, neue Klänge zu finden oder Sound-Experimente durchzuführen.
So gab es bereits in den 90er interessante Projekte von Black-Metal-Musikern,
die besonders dem Black Metal inhärenten Naturmystizismus einen neuen
Ausdruck verleihen wollten – hier seien nur Ulvers berühmtes
Folk-Werk „Kveldssanger“ oder auch das Freniz-Projekt Storm
genannt. Inzwischen ist es fast schon obligat, dass Musiker aus Black
Metal-Bands neben ihren Hauptformationen auch ein Folk-Projekt betreiben.
Einen ähnlichen, aber doch gänzlich anderen Weg schlägt
Einar Kvitrafn Selvik von Gorgoroth ein. Das Debüt von Wardruna hat
sieben Jahre Schaffenszeit hinter sich und ist der erste Teil einer geplanten
Trilogie. Gap Var Ginnunga beschäftigt sich mit den Runen des ältern
Futhark, Beschwörung und Ritual sind die tragenden Elemente des Werkes.
Dazu werden neben traditionalistischen Instrumenten auch Naturgeräusche
verwendet, um den erdigen Klang noch zu verstärken. Gap Var Ginnunga
ist ein atmosphärisch dichtes, ein reiches Album mit einem eigenwilligen
Charakter, wie man es besonders in der Folk-Szene schon lange nicht mehr
gehört hat. Vergleiche mit den leider so kurzlebigen Hagalaz Runedance
bieten sich zwar an, sind jedoch nur eine Orientierungshilfe, denn Wardruna
sind weniger Song-orientiert und setzen mehr auf Stimmungen und Ambiente.
Gap Var Ginnunga dürfte jeden Anhänger nordischer Mystik begeistern.
Martin Kreischer
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