Sternenkrieg im Weltall

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Originaltitel: Uchuu kaa no Mess ji
Label: Subkultur Entertainment
Laufzeit: 101 Min. (Jap. Fassung), 83 Min. (Dt. Fassung)
Produktionsjahr: 1978
Produktionsland: Japan
Regie: Kinji Fukasaku
Bildformat: 1,85:1 (anamorph)
Ton: Deutsch, Japanisch (1.0 Mono)
Untertitel: Deutsch
Extras:
Audiokommentar von Jörg Buttgereit und Pelle Felsch (Dt. Fassung), Dokumentation, Trailer, Bildergalerie, 8-seitiges Booklet.

Es war einmal im Jahre 1977, dass ein Science-Fiction-Fantasy-Spektakel von George Lucas namens „Star Wars“ („Krieg der Sterne“) zum erfolgreichsten Film aller Zeit avancierte und die Pop-Kultur international veränderte. Neben unzähligen Werbe- und Merchandising-Kampagnen, die auf „Star Wars“ folgten, dauerte es nicht lange bis auch die Filmindustrie selbst auf die enorme Zuschauerresonanz reagierte und andere Weltraum-Abenteuer erschuf.

Zu den bekanntesten „Star Wars“-Rip-Offs gehören u.a. die TV-Serie „Battlestar Galactica“ (1978) und „Battle beyond the Stars“ („Sador – Herrscher im Weltraum“; 1980). Selbst Lewis Gilberts James-Bond-Beitrag „Moonraker“ (1979) steht deutlich unter dem Signum von Lucas' Space-Opera.

Außerhalb der USA hat „Star Wars“ vor allem im B-Movie seine Spuren hinterlassen; so u.a. in Luigi Cozzis „Star Crash“ (1978) und in Kinji Fukasakus „Sternenkrieg im Weltall“ (1978). Letzterer liegt nun in einer umfangreichen DVD-Ausgabe vor.

Die bösen Gabanas haben den friedlichen Planeten Illucia beinahe zerstört. Nur eine kleine Schar Überlebender kämpft weiterhin gegen die Invasoren. In ihrer Verzweiflung entsenden sie acht heilige Reyabe-Samen in die Weiten des Weltalls, durch die acht Krieger erwählt werden sollen, um die Gabanas zu vernichten. Doch diese haben bereits einen weiteren Planeten für ihren Eroberungswahn im Visier: Die Erde.

„Sternenkrieg im Weltall“, den Kinji Fukasaku („Battle Royale“) 1978 für die Toei Company quasi in Rekordzeit realisierte, erscheint in seiner heterogenen Gestaltung wie eine skurrile Mixtur aus Tohos Godzilla-Produktionen, dem späteren „Krieg der Infras“ (1981) und „Star Wars“, der, so schreibt es Alexander Iffländer im DVD-Booklet, erst einige Monate nach „Sternenkrieg im Weltall“ in Japan anlief, da Toei ein Aufführungsverbot erreicht hatte. Besonderheiten wie diese machen Fukasakus Sci-Fi-Abenteuer auch abseits seiner Rezeption als „Star Wars“-Rip-Off filmgeschichtlich interessant.

Die DVD von Subkultur wird dem Film in vollem Maße gerecht. So beinhaltet das schön gestaltete 2-Disc-Set sowohl die knapp 80 minütige deutsche Version als auch die längere, ca. 100 minütige Fassung aus Japan. Die deutsche Version ist zudem mit einem Audiokommentar von Jörg Buttgereit und Pelle Felsch ausgestattet, den die beiden Kommentatoren in einer angemessenen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Ironie präsentieren. Die japanische Fassung wird durch eine informative Dokumentation, in der besonders Fukasakus Sohn Kenta zu Wort kommt, ergänzt.

Sowohl Bild als auch Ton der VÖ bewahren den nostalgischen, teils trashigen Charme dieses Genre-Juwels, das in seiner hier dargebotenen Form viel Beifall unter Science-Fiction-Fans ernten wird.

Ein rundum gelungenes DVD-Set, das Lust macht auf weitere Wiederentdeckungen dieser Art.

Kai Naumann