SHRIKE
Sieben
Eigenproduktion
Vertrieb: TWS-Music
SHRIKE veröffentlichen mit „Sieben“
ihr nunmehr drittes komplett auf Deutsch gesungenes Album. Die 2006 in
Berlin gegründete und bis heute dort verortete Band bezieht seinen
Namen auf eine Figur aus Dan Simmons Roman „Hyperiongesänge“.
Ein Wesen, das zeitlos seine Umwelt beeinflusst, sich selbst aber nicht
beeinflussen lässt.
Schon das Vorgängeralbum „Hinab in die vertraute
Fremdheit“ konnte mit einer Rohheit in der Produktion Akzente setzen.
Im Vergleich zu „Sieben“ war der Sound allerdings dumpfer
und kompakter und kreierte eine melancholische Atmosphäre. Die neuen
Tracks wirken wegen dem stärkeren Fokus die Höhen im Sound Kalt
und eindringlich und erschaffen so eine dem Genre ebenfalls sehr angemessene
Stimmung. Vor allem die Drums glänzen durch NICHT-getriggerte Sounds
und sind brachial und authentisch.
Der Opener „Kreise“ beginnt mit einem Cello-Intro,
das aber, bevor man sich zurücklehnt und die Melodie genießt,
durch Drums und Gitarren jäh unterbrochen wird. Dies ist der richtige
Einstieg und passend zum Tonus des Albums. Der nach der Band benannte
Song „Shrike“ besticht mit Tempi Wechseln, ruhigen und schnelle
Passagen und einer leise eingemischten Keyboardspur.
„Von den Farben der Sehnsucht“ beginnt ähnlich
wie der Opener mit einem Cello, das bald von einem eingängigen Gitarren
Lick abgelöst wird, gefolgt von einem Choral. Der Song ist mit der
komplexeste auf dem Album und es werden unter anderem Percussion Instrumente
wie Bongo Trommeln verwendet, die für einen willkommene Frische sorgen.
Der Schlusstrack „Grimassen“ schließt sehr gut an „Von
den Farben der Sehnsucht“ an und beendet das Album so temperamentvoll,
wie es begonnen hat.
SHRIKE greifen mit „Sieben“
gekonnt die Wurzeln des Black Metal Genres auf und tendieren nicht Richtung
Hochglanzproduktion. Beweisen mit ihren Riffs und der Soundstruktur zusätzlich
Eigenständigkeit und bieten Widererkennungswert. Shrike steigern
sich mit diese gerade mal 30 Minuten langen Album noch einmal gegenüber
den Vorgängeralben.
Oliver Freund
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