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Monica Richards
InfraWarrior
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(Broken Silence/Alice In …) CD, 14 Tracks
Monica Richards ist inzwischen zu einer der Leading
Ladies des Goth geworden – oder zumindest von dem, was einstmals
unter dem Begriff „Goth“ verstanden wurde. Denn Atmosphäre,
Stil, Mystik – die einstigen Domänen des Gothic, wurden in
einer reinen Attitüde eines ominösen und deklamatorischen „Schwarzseins“
aufgelöst. Monica Richards ist in dieser Hinsicht originärer,
bei ihr zählt noch ein Kunstgedanke, eine Neugierde auf abseitige
Dinge. Vor allem ihre Tätigkeit als Autorin, Graphikerin und Musikerin
(u.a. Faith and the Muse) macht sie zu einer Künstlerin, die sich
nicht nur auf einen Bereich beschränkt, sondern zeigt ihre Vielseitigkeit,
ihre Offenheit. Ihr Solo-Album „InfraWarrior“ wirft allerdings
die Frage auf, warum das Album nicht unter dem Banner Faith and the Muse
veröffentlicht wurde, da auch Partner William Faith hier produzierte
und einige Instrumente einspielte. Vielleicht wollten die beiden eine
klare Trennung der unterschiedlichen Stilistiken erreichen, die Faith
and the Muse auf dem Album „Annwyn Beneath the Waves“ noch
miteinander verbanden, damals noch alles ungestört wuchern ließen.
Denn das letzte Faith and the Muse-Album „The Burning Season“
war komplett vom Rock durchzogen, auf „InfraWarrior“ werden
nun die Tribal und Ritaul-artigen Soundscapes in den Vordergrund gestellt,
die an „Cantus“ und „Cernunnos“ erinnern. Negativ
fallen einige auf Club-Hits getrimmte Beats auf, positiver hingegen die
Gothic-Rock-Anleihen, derer sich Frau Richards auch auf diesem Album nicht
entledigen konnte. Ein recht variables Album also, das sich zwar mit einer
Menge Gäste schmückt, die das Werk jedoch eher marginal prägen.
Im Vordergrund steht Monica Richards. Mit ihrer Persönlichkeit füllt
sie das Album, welches in anderen Händen nur lose und unzusammenhängend
geworden wäre. Die gestalterische Seite wirkt allerdings etwas befremdlich
und scheint aus den 90er zu entspringen – hier verwundert der unruhige
und bunte Stil, das hektische Layout mit Photoshop-Tutorial-Flair. Es
fehlt in der Aufmachung die Stilsicherheit des musikalischen Schaffens
– die CD also am besten mit geschlossenen Augen aus der Hülle
lösen. Dann ist der Hörgenuss ungetrübt.
Martin Kreischer
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