Melek-Tha
Acclaim Hell
Dark Vinyl CD 7 Tracks
Man kann nur hoffen das die Person hinter Melek-Tha
die sich Lord Evil(sic!) nennt, den ganzen Schabernack nicht so ernst
meint wie es den Anschein hat. Völlig überladen von okkulter,
zweideutiger Symbolik, wirken die Tonträger eher wie ein neues Dimmu
Borgir Album, nicht wie eine ernst zunehmende Industrial/Noise Veröffentlichung.
Bei soviel Bösartigkeit stellt sich auch ganz schnell ermüdetes
abwinken ein.
Wie dem auch sei, das neue Album ist zumindest äusserlich
mal etwas anderes. Totalitäre Ästhetik ist zwar auch nicht die
Neuerfindung des Rades, aber immerhin impliziert das kräftige Rot
und auch die sonstige Gestaltung eher eine Auseinandersetzung mit kommunistischem
Machtmissbrauch. Inhaltlich lässt sich eigentlich nicht wirklich
etwas sagen, die paar vorhandenen Texte sind von geringer Aussagekraft.
Die Musik übrigens auch, gerade auf einer guten Stereoanlage verliert
sie sich total. Nach wenigen Minuten lässt jedes Spannungsgefühl
nach, obwohl es nicht gerade zimperlich zu geht.
Dennoch erschöpfen sich die Lieder in harmlosen Rhythmen,
uninspirierter Geräuschmalerei und plakativen Samples. Irgendwo zwischen
der Banalität von Bands wie Soman und der überbordenden Provokativität
der Grey Wolves, doch was bei den einen wenigsten Tanzbar und bei den
anderen ein komplett durchdachtes System ist, scheint bei Melek-Tha als
hohles „Image“ so hinkt der Vergleich mit Dimmu Borgir wohl
gar nicht so sehr.
Setzt man Kopfhörer auf, unterhält diese
CD durchaus in ihrer monotonen Brachialität. Sollte man auf die U-Bahn
oder den Bus warten und ein wenig Zeit entspannt überbrücken
müssen, so erfüllt der Tonträger diesen Zweck sogar ganz
wunderbar.
Für mehr als ein „Häppchen“ zwischendurch ist sie
weder musikalisch noch anderweitig inhaltlich geeignet. Da hat jemand
den Begriff Nihilismus wohl nicht ganz verstanden!
Daniel Novak
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