EATEN ALIVE / DEATH TRAP

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OT: Eaten Alive
Produktionsland & -jahr: USA 1977
Laufzeit: ca. 87 Min.
Genre: Horror
FSK: 18
Regie: Tobe Hooper (THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, POLTERGEIST)
Drehbuch: Alvin L. Fast, Kim Henkel (THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE), Mardi Rustam
Kamera: Robert Caramico
Schnitt: Michael Brown
Musik: Wayne Bell, Tobe Hooper
Produktionsfirmen: Mars Productions Corporation
Produzenten: Mardi Rustam
Ausführender Produzent: Mohammed Rustam
Darsteller:
Mel Ferrer (LEBENIG GEFRESSEN, DIE AUSSERIRDISCHEN, LILI MARLEEN)
Robert Englund (A NIGHTMARE ON ELMSTREET, FREDDY VS. JASON, DÜSTERE LEGENDEN, V-Die Außerirdischen kommen (TV-Serie))
Neville Brand (TORA! TORA! TORA!, DAS GEHEIMNIS DER FLIEGENDEN TEUFEL)
Carolyn Jones (DER MANN, DER ZUVIEL WUSSTE, DIE INVASION DER KÖRPERFRESSER)
Marilyn Burns (THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE)
DVD:
Bestellnr.: 40063
EAN-Code: 4047879400636
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Englisch, Englisch für Hörgeschädigte
Audio: Dolby Digital 5.1
Bildformat: 1:1,78 anamorph
Ländercode: 2
Specials:
The Gator Creator: Tobe Hooper (19 Min.)
My Name is Buck: Robert Englund (15 Min.)
Der Schlächter von Elmendorf: Die Legende von Joe Ball (23 Min.)
Fünf Minuten mit Marilyn Burns
Trailer
TV & Radio Spots
Alternative Credits und Titelsequenz
Bildergalerie

1974 schrieb der amerikanische Regisseur Tobe Hooper mit einem Low-Budget-Independet-Thriller Filmgeschichte: THE TEXAS CHAIN SAW MASSACRE ist einer der bahnbrechendsten und bis heute einflussreichsten Filme der 1970er Jahre. Er revolutionierte Montagetechniken und Sound-Design und schuf eine neue Genrevariante: den Terror-Film. Nach Hoopers kontroversem Auftritt in Cannes 1974 waren die Erwartungen an ein Nachfolgewerk hoch. EATEN ALIVE, der in Deutschland DEATH TRAP hieß, zielte jedoch in eine andere Richtung. Er ist eine Grindhouse-Perle ersten Ranges, ein dreckiger, kleiner surrealer Schocker, wie er nur in den 1970er Jahren möglich war.

Tief im Sumpfland von Bayou, Texas, liegt das abgewrackte „Starlight Motel“. Hier leben der Psychopath Judd und sein Haustier: ein riesiges Killerkrokodil. Viele Gäste wurden schon bei lebendigem Leibe gefressen, aber als Judd seinem Liebling eine lokale Hure zum Fraß vorwirft, hat er sich das falsche Opfer ausgesucht, denn nun kann er den Ansturm kaum bewältigen.

Dieses trashige PSYCHO-Remake wurde inspiriert von Joe Ball, dem "Schlächter von Elmendorf", der ein ähnliches Etablissement in den Sümpfen von Teaxs leitete. Doch Hooper entschied sich bewusst, den Film im Studio zu drehen und ihm mit primärfarbigem Licht und künstlichem Nebel eine bizarre und irreale Atmosphäre zu verliehen. Das ist Southern Gothic: verfallende Landhäuser, undurchdringliche Sümpfe, monströse Gefahren, undurchschubare Hinterwälder und schwer bezähmbare Begierden.

Neville Brand zeigt sich als hysterischer Psychokiller in Höchstform: Seine launische Darstellung erinnert an Klaus Kinskis späte Exzesse. Mel Ferrer versucht, das alles mit Stil zu absolvieren und bekommt ein Sense durch den Hals. Marilyn Burns aus TCM taucht als leicht perverse Hausfrau wieder auf und Robert Englund, der als Freddy Kruger zur Horrorikone wurde, spielt hier den notgeilen Dorfhengst. EATEN ALIVE kann so mit einem ebenso irrwitzigen Ensemble aufwarten und erschafft eine Atmosphäre von Terror und schwarzem Humor, die man selten in dieser Intensität findet.

Dark Sky Films präsentierten den Film rekonstruiert und mit einer umfangreichen Bonus-DVD in den USA. Neben einem Kommentar diverser Beteiligter findet man dort auch eine Doku über Robert Englund, ein Interview mit Tobe Hooper und eine Dokumentation über den realen Killer Joe Ball, dessen neffe über ihn spricht. Ein kurzes Interview mit Marilyn Burns, alternative Credits und - sehr amüsant - die echten Comment-Cards der Probevorführung sind zu sehen. Fast all diese Features wurden ohne Untertitel für die deutsche DVD übernommen. Obwohl man mit einem neuem Bildmaster wirbt, wurde die Datenrate gegenüber der US-DVD reduziert, um alles auf eine Disc zu bekommen. Dennoch sieht der Film so gut wie nie zuvor aus in Deutschland, ist erstmals ungekürzt und schließt eine Lücke in der wechselhaften Filmografie von Tobe Hooper.

EATEN ALIVE ist eine Kuriosität, die es auf dieser DVD wiederzuentdecken gilt. Harter und amüsanter Old-School-Exploitation-Terror...

Marcus Stiglegger