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BAD SECTOR
CMASA
CD, 5 Tracks, im Digipack (Power&Steel 2009)
Bad Sector stellt seit inzwischen 15 Jahren mit
Sicherheit das technisch und musikalisch Ausgefeilteste dar, was sich
im stetig wachsenden DarkAmbient wahrnehmen lässt. Massimo Magrinis
Collagen sind meist vielschichtig, in ihrem Fundament äußerst
harmonisch und dabei doch viel mehr als bloße Hintergrundmusik.
Die aktuellste Veröffentlichung bei dem qualitativ
bemerkenswerten Loki Sublabel Power&Steele ist allerdings ein für
Magrini eher ungewöhnliches Werk. Magrini wurde von einem Künstler
der M3M Kunstausstellung in Pisa gebeten, eine Tonkollage zu erstellen,
um Bilder von Flüssen, der Küste, alten Industriewerken und
nostalgischer Beschaulichkeiten zu untermalen. Die 5 auf dem Album enthaltenen
Stücke sind benannt in „Entrance“, dann folgen die drei
titelgebenden Stücke „CMASA“ 1/3 bis 3/3, und ein kurzer
Ausklang, der sinnigerweise „Exit“ heißt. Kennt man
frühere Veröffentlichungen von Bad Sector, so hält sich
zwar die Überraschung in Grenzen, und doch ist diese Veröffentlichung
eher ungewöhnlich. Die elektronisch kühlen Elemente sind zwar
durchaus auch in tragender Funktion vorhanden, es mischen sich allerdings
auch viele warm und samtig klingende Instrumente dazu. Von einem Klavier
bis zur folkig anmutenden Gitarre sind viele dem Dark Ambient eher fremde
Elemente nicht nur beigemischt, sondern teilweise sogar Ausgangspunkt
der Collagen. Die technische Perfektion, mit der Magrini diese Elemente
zusammenfügt, ist die gesamte CD durch bemerkenswert.
Man merkt diesem Album seinen direkten Soundtrackcharakter
allerdings deutlicher als üblich an. So werden die im beigelegten
Erklärungstext erwähnten Elemente wie Wasser, Heimeligkeit und
Industrie gar nicht, beziehungsweise wenig abstrahiert. Im Allgemeinen
sind diese Collagen dadurch sehr fassbar, jedoch teilweise auch „oberflächlicher“
als es für Bad Sector üblich ist. So kann diese CD auch über
weite Teile sehr überzeugen und zum Träumen anregen, denn sie
ist frei von enervierenden Ecken und Kanten. Das macht sie zwar geradezu
geschmeidig, allerdings fällt es dadurch auch schwer, mit Konzentration
beim musikalischen Geschehen zu bleiben. Da dies durch das Konzept der
gesamten Veröffentlichung bedingt ist, kann man dem Musiker wahrlich
keinen Vorwurf daraus machen.
Diese CD bleibt erstklassiger Dark Ambient, und auch
wenn sie weniger spannend ist, so bietet sie doch einen wunderbaren Klangteppich,
in dem man mit den eigenen Gedanken versinken kann.
Daniel Novak
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