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Zatoichi meets Yojimbo
3,5 / 5 Sterne
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Im Handel ab: 13.04.2007
Anbieter: Alive AG / Rapid Eye Movies
Originaltitel: Zatôichi to Yôjinbô
Genre(s): Eastern
Regie: Kihachi Okamoto
Darsteller: Shintaro Katsu, Toshirô Mifune, Kanjuro Arashi, Toshiyuki
Hosokawa, Shin Kishida, Shigeru Kôyama, Osamu Takizawa, Ayako Wakao,
Masakane Yonekura
FSK: 12
Laufzeit: ca. 116 min
Audio: Japanisch: Dolby Digital 2.0 Mono
Bildformat: 16:9 (2.35:1) anamorph
Medien-Typ: 1 x DVD-9
Regionalcode: 2
Verpackung: Digipak mit Schuber
Untertitel: Deutsch,
Extras/Ausstattung: Kinotrailer
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FREDDY VS. JASON (USA 2003, Ronny Yu), ALIEN VS. PREDATOR
(USA 2004, Paul W.S. Anderson), das Crossover populärer Kino-Mythologeme,
es scheint Symptom einer spätkapitalistischen Kondition zu sein,
einer postfordistischen Wirtschaftsordnung, die transnational operiert.
Doch die Strategie der Fusion, lange vor der Existenz globalisierter Konzernstrukturen
taucht sie schon im Kino auf - bei ABBOT AND COSTELLO MEET FRANKENSTEIN
(USA 1948, Charles Barton) oder BILLY THE KID VS. DRACULA (USA 1966, William
Baudine) in Hollywood, bei KING KONG VS. GODZILLA (Japan 1962, Ishiro
Honda) in der japanischen Kinematographie.
Auch die kassenträchtige Toho-Reihe um den blinden
Masseur Ichi kombinierte eine Serialisierung des Stoffs mit dem Crossover-Prinzip,
zum Jubiläum des zwanzigsten Films – zwei Ikonen des Samuraifilms
trafen aufeinander, in Kihachi Okamotos ZATOICHI MEETS YOJIMBO (Japan
1970). Zatoichi (Shintaro Katsu), der sehlose Schwertkämpfer, so
ruhig wie schlitzohrig, und Yojimbo (Toshiro Mifune), der desillusionierte
Leibwächter, so aufbrausend wie zynisch, sie beide geraten in einen
Yakuza-Bandenkrieg, stehen auf differenten Seiten, und doch folgt kein
zweistündiger Showdown, kein hypertropher clash of the titans. ZATOICHI
MEETS YOJIMBO wird dominiert von einer kontemplativen Grundstimmung, die
den Film zu einem ungewöhnlichen chambara-Erlebnis macht –
auch wenn immer wieder eruptive Gewalteskalationen sich ereignen.
Subtil gezeichnete, tragische Charaktere, die permanent an Grenzen agieren,
physisch wie moralisch, inszeniert Okamoto, auf konventionelle Gut-Böse-Polaritäten
verzichtend. Ihm gelingt ein hochstilisiertes Machismo-Drama in bisweilen
atemberaubend, mit Hilfe starker Farbfilter komponierten Breitwandbildern,
das neben Okamotos exzeptionell düsterem SWORD OF DOOM (Japan 1966)
zu den faszinierenderen Schwertkampffilmen zählt – jenseits
von Akira Kurosawa und Hideo Gosha, dessen Meisterwerke GOYOKIN (Japan
1969) und TENCHU! (Japan 1970) noch immer auf eine DVD-Veröffentlichung
warten.
Von Rapid Eye Movies ist als nächste Publikation
in der Reihe Nippon Classics Kimiyoshi Yasudas ZATOICHI MEETS THE ONE-ARMED
SWORDSMAN (Japan 1971) angekündigt, ein weiterer Crossover-Film,
der konträr zu ZATOICHI MEETS YOJIMBO ganz als aktionsbetontes Genre-Kino
funktioniert, das auf seine Weise aber ausgesprochen souverän. Formal
ist diese DVD grundsätzlich okay, wenn auch die Bikldqualität
sehr rauh ausgefallen ist, ein leichter Grünstich dominiert und neben
weiteren Trailern keine Extras vorhanden sind. Die liebevolle Präsentation
dieser Klassikerreihe wurde jedoch ungebrochen fortgesetzt...
Ivo Ritzer
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