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VITAL
5/5 Sterne
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Japan 2004
Regie: Shinya TSUKAMOTO
86 Min.
DVD in hochwertigem Digi-Pack & Schuber + Poster
Audio: Deutsch DD 5.1, Japanisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch (optional)
Bild: 1,85:1 (16:9)
Bonus: Making of, Interviews, Video Clip, Venedig 2004, Kinotrailer.
Das Blau des Himmels, stellenweise noch verdeckt von
den schwarzen Ausdünstungen der Fabrikschornsteine. Auch ein befremdliches
Bassdröhnen kündet noch vom drohenden Niedergang, doch VITAL
ist mehr noch als SNAKE OF JUNE Tsukamotos Film des Lebens.
Nach einem schweren Autounfal ha der Medizinstundent Hiroshi
sein Gedächtnis verloren. Mit Hilfe seiner Eltern kann er zumindest
zu seinen wissenschaftlichen Studienzurückfinden, und sogar ein Komilitonin
verliebt sich in ihn. Als er den Autopsiekurs beginnt, und er ein junge
Frau vor sich liegen hat, kehren die Erinnerungen an eine frühere
Liebe zurück, die mit ihm tödlich verunglückte. Hiroshi
lebt von nun an in zwei Welten, zwischen Leben und Tod, kann keinen Abschied
nehmen von der früheren Geliebten... Doch diese Reise in den Tod
wird zugleich zu einer Feier des Lebens...
Der neue Film von Japans Kultregisseur Shinya Tsukamoto,
der mit TETSUO und TOKYO FIST eine ganz eigene Variante des Industrial-inspirierten
Körperkinos geschaffen hat, ist ein reifes und auf den Punkt hin
inszeniertes Meisterwerk. Mit Tadanobu Asano, Kiki und Nami Tsukamoto
aufregend besetzt, bedient sich der Filmemacher seiner gewohnte stilistischen
Palette (rhythmisierte Schnitt, dunkle Drones, stark bewegte Handkamera,
schmutzige Strukturen) und erweitert diese um strahlend blaue und grüne
Farben, die letztlich von Hoffnung und Leben zeugen - und im Gegensatz
zu den bräunlichen Wänden des Autopsiekellers stehen. Ein schönes
und prägnantes Drama, keine Minute zu lang, immer mit konzentriertem
Blick auf seine Protagonisten.
Die DVD-Präsentation hier ist vorbildlich: grafisch
gestaltete Menüs führen durch eine Menge Bonusmaterial, das
sogar sämtlich überzeugen kann: Sei es der poppige Trailer,
ein Musikvideoclip zum eher optimistischen Schlussong, ein Making-Of mit
Anmerkungen zu den Effeken, ein interessantes Interview mit einem legeren
un d sympathischen Tsukamoto sowie die amüsante Dokumentation des
Filmteams bei der Premiere in Vendig - vor allem für Fans der beiden
Hauptdarstellerinnen interessant. Rapid Eye Movies beweisen mit dieser
Veröffenlichung, dass sie längst begriffen haben, wie man erklassige
Editionen präsentiert und VITAL ist ein Muss für den Fan des
anspruchsvollen japanischen Kinos.
Marcus Stiglegger
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