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Todesbonden
Sleep Now, Quiet Forest
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(Prophecy Productions) CD, 11 Tracks
“Female fronted Gothic Metal” ist ein Aufkleber,
der zweierlei suggeriert. Zunächst natürlich gewollter kommerzieller
Erfolg, den zur Zeit kaum eine Plattenfirma ausspart, um noch ein paar
Chartplatzierungen vor dem großen Musikbusinesszusammenbruch zu
erheischen. Zum anderen aber auch eine lange Tradition, die bis in die
Mitte der Neunziger zurückreicht und einige längst vergessene
Klassiker zu bieten hat. Einer davon ist The 3rd and the Mortals „Tears
Laid in Earth“ mit seiner naturromantisch, schroff nordischen Doom-Stimmung.
Genau diese wollen nun Todesbonden reproduzieren, vermischt mit etwas
Dead Can Dance. Tatsächlich ist „Sleep Now, Quiet Forest“
ein Album mit einer eigenen Note geworden, die progressiven Züge
geben den facettenreichen Stücken genügend Variationen, die
Präsenz und stellenweise sogar Dominanz des Klaviers tut ihr übriges,
um Todesbonden weit weg von den üblichen Nightwish-Klonen zu platzieren.
Es fehlt jedoch noch etwas am kompositorischen Geschick, um die Stücke
vollends mit Kraft zu füllen und besonders Sängerin Laurie Ann
Haus wirkt etwas blass und kann keine wirklichen Akzente setzten. Zum
derzeitigen Punkt ist sie im Klangbild austauschbar, ihr Ausdruck hat
seit ihren Tagen bei Autum Tears kaum an Ausdruck hinzugewonnen, was besonders
in den eher vor sich mäandernden ruhigen Stücken auffällt.
Dennoch ist Todesbonden ein mystisches Debütalbum gelungen, das aus
der Totalen gesehen, überzeugt.
Martin Kreischer
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