Symbiosis Orchestra

Live Journeys

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(CD, 11 Tracks, Baskaru karu:12)

Live-Musiker vs. Laptop-Jockeys, Analog meets Digital, klassische Komposition und elekt-ronische Variation – das Thema ist ebenso spannend wie anspruchsvoll – und läßt in der Um-setzung leider fast immer Wünsche offen. Das war in Ricardo Villalobos´, Moritz v. Oswalds und Max Loderbauers Cinemix zu Walther Ruttmanns „Berlin, Sinfonie der Großstadt“ (In-ternationales Festival für Jetztmusik und Medienkunst, 2008, im Mannheimer Atlantis-Kino) der Fall, wo traditionelle chilenische Percussion und Basic-Channel-Beat einfach nicht zuein-ander passen wollten; das betrifft auch die gequälte Symbiose aus der in wechselnder Beset-zung auftretenden Laptop-Band Narod Niki und dem Jitterbug-Orchestra (2007 im Berliner Admiralspalast), wo sich Swing der 20er Jahre und postmoderner Festplatten-Dadaismus ge-genseitig eliminierten.

Und leider trifft das auch auf das Symbiosis Orchestra zu, bestehend aus Robin Rimbaud (ali-as Scanner), Mario Masullo (Defraq), Iris Garrelfs (Gesang) und den Musikern Stefano Te-desco (Streicher), Geoff Warren (Jazz-Flöte), Diego Conti (Violine) Roberto di Egidio (Trompete) und Michele Scurti (Klavier). Es rundet sich nicht, aber richtig eckig wills auch nicht werden, was da zusammen musiziert wird. Ein Album zwischen allen Stühlen, Genres und Erwartungen – das mag mancher positiv bewerten, doch wenn das eigene Label die Platte schon als „surprisingly easy to listen to“ bewirbt, scheint Vorsicht angebracht: Seltsamerwei-se funktioniert die Kooperation der Musiker nur dann, wenn sich Rhythmik und Beats im Vordergrund halten und klassische Instrumentierungen lediglich hinzuaddiert werden (z.B. bei „Live at Fabricaeuropa, Florence 1“). Bei diesem Track akzeptiert man den Album-Untertitel „The Perfect Blend“ gerne.

Oliver Keutzer