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Sylvester Anfang
II
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(Aurora Borealis) CD, 7 Tracks
Der Name deutet an, was sich hinter Sylvester Anfang verbergen
könnte. Denn der Ursprung geht zurück auf einen Track der Deathcrush
EP von Mayhem – doch handelte es sich bei dem Mayhem-Stück
keineswegs um archetypischen Black Metal, sondern um ein avantgardistisches
Werk der Krautrock-Legende Conrad Schnitzler. Und genauso seltsam, obskur
und merkwürdig wie damals die Zusammenarbeit der Black-Metal-Formation
mit einem ehemaligen Mitglied von Tangerine Dream war, genauso seltsam,
obskur und merkwürdig ist auch das zweite Werk der belgischen Sylvester
Anfang. Drogenvernebelter Psychedelic Rock mit schamanistischen Einflüssen,
lang gezogene, flirrende Gitarrensoli zu hypnotischen Drums, ab und an
ein dumpfes Raunen aus einer andersweltlichen Kehle. Das Ganze als okkultes
Ritual festgehalten, ebenso parodistisch („The Devil always shits
in the same graves“) wie ernsthaft – oder anders ausgedrückt:
man weiß nicht, ob das hier eine große Verarsche oder authentisch
ist. Es könnte ein Riesenwitz einer vollgekifften Truppe oder eine
rituelle Annäherung an einen Trance-Zustand sein. An dieses Werk
werden sich ohnehin nur okkult-geschulte Hörer wagen, alle anderen
werden dieses Album als wenig ergiebig wahrnehmen.
Martin Kreischer
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