Sword of Doom 4,5 / 5 Sterne Japan 1965 - Regie: Kihachi OKAMOTO - 120 Min. Mit der Veröffentlichung von Kinji Fuksasakus Yakuza-Film-Klassikern hat sich der Kölner Filmverleih und -vertrieb Rapid Eye Movies endgült einen Namen gemacht als Archivar japanischen Genrekinos. Die technisch gelungen präsentierte DVD des Samuraifilms SWORD OF DOOM (1965) von Kihachi Okamoto kann als bisheriger Höhepunkt dieser Bemühungen gelten. Radikaler und düsterer als vergleichbare Historienfilme Akira Kurosawas (YOJIMBO oder SANJURO) erzählt er von einem scheinbar skrupellos mordenden Ronin (Tatsuya Nakadai), der in der Tokugawa-Ära eine Spur von leichen hinter sich lässt. Schwertmeister Shimada (Toshiro Mifune) macht sich mit dem Bruder eines Opfers auf, den Killer, dessen Schwertkampfkunst als unüberwindbar gilt, zur Strecke zu bringen. Gefilmt in kontrastreichen Bildern nach einem Roman von Daibosatsu Toge inszenierte Okamoto einen elementaren Chambara-Film, der tiefe Einblicke in die Lebensart und Moral der Samurai gewährt. U.a. sieht man hier auch eine frühe Form des Kendo-Trainings. Die Kampfszenen sind mit äußerster prägnanz und Brutalität erzählt, vor allem geht ihnen der Humor ab, der Kurosawas Ronin-Dramen unterscheidet. SWORD OF DOOM ist ein Blick in die Abgründe der traditionellen japanischen Vergangenheit - und ein sinnlich berauschendes Filmereignis. Die DVD ist mit der vorangehenden Criterion-Edition vergleichbar, präsentiert den Film im originalen Breitwandformat (16:9-aufbereitet) und mit deutschen Untertiteln. Schön ist das doppelseitige Poster u.a. mit dem Covermotiv, das den blutigen Nihilismus des Films auf den Punkt bringt. Für Fans des asiatischen Kinos eine absoluter Pflichtkauf! Marcus Stiglegger |
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