Stormfågel

Den Nalkande Stormen

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(CMI) CD, 10 Tracks

CMI entdecken den Folk. Neben Ordo Rosarius Equilibrio gibt es mit Stormfågel nun eine weitere Formation, die den Spagat zwischen folkloristischen Gitarrenansätzen, martialischer Atmosphäre und CMI-Dekadenz versucht – und das fast schon genauso erfolgreich zustande bringt wie die bereits bekannten Kollegen. Doch noch wirft besonders Blood Axis einen überlangen Schatten auf die Kompositionen von Andreas Neidhardt: Das Debüt „Den Nalkande Stormen“ wirkt zu vertraut, eklektisch. Mit der Sängerin Eva Mag entzieht sich die Formation allerdings jeglicher Plagiatsvorwürfe, denn die ungarische Sängerin singt in ihrer Heimatsprache und schlägt so eine Brücke von Schweden nach Ungarn, fast schon eine paneuropäische Geste. Genretypisch bringt sie allerdings einen Dilettantismus mit, denn man von anderen Formation bereits gewöhnt ist. Hier wäre die Chance nachzubessern. Auch die oftmals etwas billigen Keyboard-Sounds könnten voller klingen, die Label-Gefährten von The Protagonist könnten ein paar Lehrstunden geben. Andreas Neidhardt bildet mit seiner Stimme den Gegenpol, teils rezitativ a là Michael Moynihan, teils mit dem grollen Bariton eines bedrohlichen Markus Wolff von Waldteufel. „Den Nalkande Stormen“ überzeugt durch eine durchweg stimmige Struktur und gewinnt vor allem durch die meist eingängigen Melodien im Zwischenreich von Soundtrack und Pop, die das Debüt als ein gelungenes Genrewerk auszeichnet und über das Gros der meisten heutigen Veröffentlichungen hebt. CMI macht selbst in diesem Genre nichts falsch.

Martin Kreischer