Silk Flowers

s/t

Format: Vinyl Lp Label: Post Present Medium (ppm) Veröffentlichung: Juli 2009


Die New Yorker Band Silk Flowers beschwören auf ihrer selbstbetitelten Debüt-LP die Klänge längst vergangener Zeiten. Die meist auf ein Hauptthema reduzierten Stücke verweben Synthesizer Sounds, Drum-Computer und Noise Elemente miteinander.

Stilistisch werden auf dem Album Einflüsse aus Electro, frühem Gothik und Post-Punk verarbeitet und in direkten, oft hölzern anmutenden Arrangements kombiniert. Diese immer fragil und schräg erscheinenden Kompositionen werden auch durch die Aufnahmetechnik antizipiert, die die einzelnen Elemente eher voneinander trennt als verbindet. Der eingängige Groove, der durch den minimalen Songaufbau erzeugt wird und den Stücken eine gewisse Gefälligkeit verleihen könnte, wird in fast jedem Song durch Noise-Flächen gestört. Mit diesen meist aus endlosen Delay-Modulationen bestehenden Geräuschteppichen wird eine Parallelität innerhalb der Stücke geschaffen, die deren Zusammenhalt nicht nur tonal, sondern auch rhythmisch sehr stark beansprucht. Der Band scheint beim Aufnahmeprozess viel daran gelegen zu haben sich einer leichten Zugänglichkeit zu verwehren, was aber dazu führt, dass das Album mit häufigerem Hören eher dazu gewinnt. Obwohl die 10 Stücke durchschnittlich nur zweieinhalb Minuten lang sind, entfalten sie durch ihre simplen und repetitiven Strukturen eine fast meditative Wirkung, welche sich durch den tiefen und beschwörenden Gesang noch verstärkt.

Das Label PPM hat mit der Veröffentlichung von Silk Flowers wieder einmal seine stilistische Offenheit bewiesen und eine spannende Veröffentlichung vorgelegt. Trotz der vielen Zitate und Huldigungen glänzt diese Platte gerade durch deren direkte Neukombination. Das Album steht irgendwo zwischen Suicide, Kraftwerk und Joy Division ist ähnlich obskur wie diese Aufzählung vermuten lässt.

Patrick Kilian