Sieben
Star Wood Brick Firmament
(RedRoom) CD, 12 Tracks
Englands bestgehütetes Geheimnis – Matt
Howden gehört zu den Künstlern, die, einmal in einem großen
Feuilleton entdeckt, sicher schnell große Hallen füllen würden.
Doch er bleibt bescheiden und veröffentlicht sein nunmehr achtes
Album komplett in Eigenregie.
Das macht die zurückhaltende, selbsternannte Loop-Maschine
umso sympathischer, verweigert er sich doch konsequent einer breiten Vermarktung
und Kommerzialisierung. Dabei zeigt Matt Howden alias Sieben gerade mit
seinem aktuellen Material, dass er das verschrobene Naturmystische immer
mehr hinter sich lässt und zu einem urbanen Sound findet. Die beiden
großen Alben Sex and Wildflowers sowie Ogham Inside the Night rührten
noch an ein romantisches Klangkonstrukt und sind sicher seine eindrucksvollsten
Alben.
Der Szene-Habitus führte Matt Howden jedoch in eine
Sackgasse, die er mit dem Vorgängeralbum As they Should Sound hinter
sich ließ. Die Songorientierung kommt auch auf Star Wood Brick Firmament
stärker zum Tragen und das Album hätte auch als Elektro-Platte
funktioniert, würde Howden nicht immer noch seine Alben nur mit einer
Geige und einem Loop-Gerät einspielen. Dafür wummert es jedoch
ordentlich bei Long Live the Post Romantic Empire (grandioser Titel).
Vor allem We Wait for them und Can’t Stop This haben ordentlich
Hitpotential und sind wie geschaffen für eine Club-Rotation –
dennoch bleibt das Filigrane, das Spielerische weiterhin erhalten.
Sieben bleiben ein Phänomen, das glücklicherweise
nicht auf der Stelle tritt. Matt Howden versteht es, die bekannte Formel
so abzuwandeln, dass etwas gänzlich Neues entsteht. Liebes Feuilleton:
Bitte endlich entdecken!
Martin Kreischer
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