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Sieben
Desire Rites
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(Iceflower/Trisol TRI 302) CD
Die britische Neoklassik- und Gothic-Folk-Formation
Sieben um den Violinen-Virtuosen Matt Howden hat seit Jahren einen bestechenden
Sound aus eingängigen und mitreißenden Streichermelodien, trancig-rituellen
Loops und warm-emotionaler Stimme geprägt, der vor allem die beiden
letzten Veröffentlichungen „Ogham“ und „High Broad
Field“ (beide bei Trisol erschienen) zu viel gelobten und vom Publikum
verehrten Alben machte.
„Desire Rites“ – so deutet es der Titel
bereits an – schlägt den Weg in eine physischere, persönlichere,
unmittelbarere Richtung ein. „Rituale des Begehrens“ verlangen
nach schneidenderen Sounds, prägnanteren Rhythmen und einer etwas
deutlicheren Poetik der Texte als bisher. Standen bislang verträumte,
weltentrückte Harmonien und Phantasien im Zentrum von Siebens Schaffen,
sehen wir uns nun mit härteren Beatstrukturen konfrontiert, einem
Puls der Emotionen, der noch hypnotischer und treibender als zuvor erscheint.
Im Rahmen dieses zutiefst persönlichen Universums,
das einschneidende Entwicklungen im Leben des Ausnahmekünstlers reflektiert,
besinnt sich Matt Howden auf seine Qualität als Allround-Genie: Er
hat das Album diesmal alleine, ganz ohne Gastbeteiligung fertiggestellt.
Und wer Howden einmal live erleben dufte, wird hier die rohe Energie und
Leidenschaft wiederfinden, die er auf der Bühne entfesselt. Er nimmt
hier seine Violine, seinen ureigenen Sound, seine künstlerische Präsenz,
um sie in einem kreativen Kraftakt zu neuen Höhe zu führen.
Wie die beiden Vorgänger erscheint auch dieses
Album in einem wertvoll gearbeiteten Digipak und präsentiert die
Texte in einem stimmungsvoll gestalteten 24-seitigen Booklet, das die
Themen visualisiert – gestaltet von Howdens Stammlayouter Paul Jackson,
der auch schon Neofolk-Legende Current 93 mit seiner Kunst veredelte.
PS: Etwas irritierend erscheint Track 5 "Rite against
the Right", auf dem Matt Howden mit jenen Postindustrialbands abrechnet,
die sich rechtsorientierter Symbolik bedienen, um damit aufzufallen und
ihre ansonsten uninteressant Musik aufzuwerten. Warum Howden das Bedürfnis
nach diesem Statement hatte, ist nicht gabnz klar, da er im letzten Jahr
auf dem neuen Album von Der Blutharsch mitwirkte, einer Band, die al Vorreiter
besagter Symbolspiele betrachtet wird...
cd
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