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Sephiroth
Draconian Poetry
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(Cold Meat Industry 2005) CD
Sucht man nach ritueller Musik, geschaffen aus elektronischen
Elementen, einschließlich Tribaleinflüssen, dann wird man entweder
bei der Formation This Morn`Omina fündig oder bei dem Schweden Ulf
Söderberg, der sich durch sein musikalisches Können so etablierte,
dass er unter anderem auch an Soundtracks arbeitete und hierzulande bekannt
ist durch sein Projekt Sephiroth, auf das nun das Augenmerk gelenkt werden
soll.
Mit „ Draconian Poetry“ nämlich stellt
Söderberg sein jüngstes Werk vor. Und wie auf dem Vorgänger
auch, weiß er gekonnt und technisch versiert den Hörer in eine
Welt zu versetzen, in der - hört man genau hin- ein Paralleluniversum
zu existieren scheint, fern ab von der heutigen schnelllebigen konsumorientierten
Gesellschaft, eine Art Regenwald, in dem man nur auf sich konzentriet
zu leben scheint und entfliehen kann in geistige Abenteuer.
Keine Frage, das, was Ulf Söderberg musikalisch darbietet,
ist eine gelungene Mischung ruhiger Ambientpassagen, Klangcollagen, die
geheimnisvoll seicht dahinschweben, gemischt mit rituell wütenden
Trommelrhythmen, die aus dem Nichts herausbrechen und einen mit Sicherheit
durch ihre antreibende Monotonie in Trance versetzen könnten. Es
scheint alles perfekt ausgeklügelt, nichts ist dem Zufall überlassen.
Aber gerade das könnte bei mehrmaligem Hören und Vergleichen
der vorigen Werke Söderbergs dazu führen, dass man diese Tatsache
als Mangel ansieht.
Man erkennt ein Schema, nach dem sich Söderberg richtet,
das Kommende scheint so manches Mal voraussehbar und vielleicht hat der
Musiker ein wenig zu viel auf sein technisches Können Wert gelegt,
gewinnt der Hörer vermutlich letztendlich doch den Eindruck, dass
es manchem Stück etwas an Seele fehlt.
Nichtsdestotrotz ist „Draconian Poetry“
zu einem musikalisch ausgefeiltem und vor allen Dingen qualitativem Stück
Musik geworden, das man sich nicht entgehen lassen sollte, gerade nicht,
wenn man zuvor noch nichts von Söderberg kannte, denn Vergleichbares
findet sich in der deutschen Musikszene einfach recht selten.
sorakey
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