Picknick am Valentinstag
4/5 Sterne
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Australien 1975
Anbieter: Kinowelt
Regie: Peter Weir
Laufzeit: 103 Minuten
Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph)
Ton: Deutsch (Mono), Englisch (5.1)
Untertitel: Deutsch (optional)
Bonus: Deleted Scenes, Trailer
Filmhomepage
In den siebziger Jahren zählte Peter Weir zu
den profiliertesten und produktivsten australischen Filmemachern - bis
er 1984 mit dem Thriller WITNESS in den USA Fuß fassen konnte, wo
er seitdem erfolgreich tätig ist. Der Mystery-Thriller PICKNICK AM
VALENTINSTAG ist eines seiner Meisterwerke: atmosphärisch beklemmend
dicht, hervorragend gespielt und ungeheuer spannend inszeniert. Weir vollbringt
das Kunststück, einen Horrorfilm in gleißendem Sonnenlicht
und zur zarten Panflötenmusik von Georghe Zamfir zu erzählen.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Felsmassiv Hanging
Rock, zu dem am Valentinstag 1900 die Schülerinnen einer Privatschule
einen fatalen Ausflug machen. Eine Lehrerin und drei Schülerinnen
werden an diesem Tag nicht zurückkehren... Die Suche nach den vermissten
Frauen fördert lediglich weitere mysteriöse Details zutage,
und auch als eines der Mädchen völlig verwahrlost zurückkehrt,
ist keine Lösung in Sicht: Alle Erinnerung scheint ausgelöscht.
Weir inszeniert die weißgewandeten jungen Frauen als
filigrane Lichtgestalten in einem bedrohlich lebendigem Felsmassiv. Ein
kleines Kunstwerk für sich ist die Szene, in der die Mädchen
den Berg besteigen, ihre Schuhe ausziehen und trotz der Warnung immer
höher steigen. Hier wird deren fließende Bewegung fast zum
zeitlupenhaften Tanz.
Vor einiger Zeit brachte Criterion (USA) den Film in einem
kürzeren Director's Cut heraus (NTSC: 107 Min., entspricht PAL 103
Minuten). Die damalige deutsche (TV-)Fassung lief etwa 112 Minuten. Wer
also die alte Videocassette oder TV-Aufzeichnung besitzt, kann sich freuen.
Während Criterion über diese vom Regisseur vorgenommenen Straffungen
hinwegging, bietet Kinowelt dankenswerter Weise die gekürzten Stellen
als Deleted Scenes - und zwar direkt aus dem deutschen Vollbild-Material.
Obwohl es sich hier primär um Handlungsverknappungen handelt, wird
man als Kenner der alten Fassung nicht unumwunden zugestehen, dass diese
Kürzungen durchweg nötig waren. Der Film verträgt den leicht
epischen Touch. Aber dem Regisseur sei das letzte Wort zugestanden...
Der Film selbst liegt im leichten Breitwandformat 1,78 vor, wurde neu
gemastert und wirkt mir kräften Farben und scharfer Kantenzeichnung
hervorragend.
PICKNICK AM VALENTINSTAG ist ein Muss für Freunde
des ungewöhnlichen Kinos - und für Horrofilmfans mit Stil.
Marcus Stiglegger
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