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Myrkgrav
„Trollskau, Skrømt og Kølabrenning“
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(Det Germanske Folket) CD, 11 Tracks
Das Kind hat viele Namen. Angefangen hat alles, wie
so oft im Metal, mit Bathory. Ihr „Blood, Fire & Death“-Album
wurde gemeinhin als Viking Metal tituliert, den spätere Formationen
wie Enslaved weitertragen sollten. In Deutschland war es etwas schwerer
sich auf die Wikinger als historische Bezugsgruppe zu berufen, auch wenn
Formationen wie Falkenbach noch darauf aufbauten. Doch bereits auf ihrem
ersten Album „En their medh riki fara“ wiesen sie mit „Heathenpride“
auf einen möglichen Ausweg – und riefen die Bezeichnungen Heathen
oder Pagan Metal auf den Plan. Inzwischen umfasst der Begriff viele verschiedene
Gruppierungen, die sich dediziert auf ihre Ahnen berufen, ein bestimmtes
Erbe transportieren wollen. Die musikalischen Mittel haben sich seit Bathory
und Falkenbach allerdings festgeschrieben: Black Metal Rohheit mit leicht
folkloristischem Einschlag und epischen Elementen wie Chöre oder
Streicher-Keyboards. Auch die hier debütierende Formation, dessen
treibende Kraft der noch junge Lars Jensen greift auf dieses Repertoire
zurück. Noch wirkt alles ein wenig zerfranst, zerfasert. Myrkgrav
fehlt es noch etwas an Konsequenz um die Stücke zu entschlacken.
Dennoch ist „Trollskau“ ein schönes Werk, angefüllt
mit Episoden aus der Heimat des Protragonisten, dem norwegischen Ort Ringerike.
Hier findet er Inspirationen für seine Texte, die, teils derbe und
grob, ein farbiges Bild der lokalen Geschichte zeichnen. Etwas störend
ist dabei – wie schon bei Falkenbach – der Drumcomputer, der
synthetische Klang beißt sich mit der ansonsten eher erdigen Atmosphäre.
Dennoch ein schönes Erstwerk, das hoffentlich noch reifere Werke
nach sich ziehen wird.
Martin Kreischer
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