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My Dying Bride
For Lies I Sire
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(Peaceville) CD, 9 Tracks
Das kam unerwartet. Da haben es My Dying Bride über
Jahre geschafft, das Stigma „die-Band-mit-der-Geige“ erfolgreich
zu bekämpfen, eine eigene Identität zu schaffen, die im letzten,
sehr dichten und apokalyptischen A Line of Deathless Kings mündete
– und nun machen My Dying Bride einfach einen Sprung eine Dekade
zurück und landen mitten in den 90ern. Die Violine wurde wieder in
den Sound integriert und die Musik klingt verdächtig nach The Angel
and the Dark River. Doch so ganz ist die Atmosphäre von A Line of
Deathless Kings nicht verschwunden, die hypnotischen und durchdringenden
Passagen sind immer noch vorhanden, wenn auch spärlicher gesät
– dafür schrecken die Briten im Jahre 2009 auch nicht zurück
Black-Metal-Einflüsse aufzunehmen und für sich zu transformieren.
My Dying Bride sind stellenweise wieder zugänglicher, aber nicht
minder erdrückend. Zudem ist die Langweile der meisten Gothic-Metal-Bands
der Formation weiterhin fremd. Der Gothic Metal hat sich längst im
Mainstream totgelaufen und nur noch wenige Genrevertreter erschaffen tatsächlich
etwas Erhabenes, dass aus der Masse herausragen kann – My Dying
Bride gehören zu diesen Ausnahmen. Sie sorgen immer noch für
überraschende Wendungen in ihrer Karriere – bei einem Alter
von fast 20 Jahren können das nur ganz wenige Bands von sich behaupten.
Martin Kreischer
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