Mourning Beloveth
A Desease for the Ages
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(Grau 2008) CD 5 Tracks
Die dritte Doom-(De)generation ist angebrochen. In
der ersten Phase waren besonders Black Sabbath tonangebend, Epigonen derselben
aus den 80ern wie St. Vitus und Count Raven verfeinerten den Stil, hielten
sich aber sehr an die Vorgaben, bis hin zur leicht näselnden Ozzy
Osborne-Intonation.
Die Neunziger brachten die großen Subkultur-Umbrüche,
Doom wurde davon nicht verschont. Bands wie My Dying Bride, Anathema und
Cathedral vermischten den schleppenden, psychadelischen Sound mit Death-Metal-Vocals
und Gothic-Pathos, heraus kamen die ersten Gothic-Metal-Alben –
aber auch eine neue Form des Doom. Inzwischen wird besonders über
das amerikanische Label Southern Lord eine neue Variante der Doom-Stilistik
verbreitet, die noch schleppender und apokalyptischer als die Vorgänger
ist.
Mourning Beloveth können klar noch der zweiten Generation
des Doom zugeordnet werden: Die typischen Melodiebögen, wie sie auch
schon My Dying Bride prägten, schwere schleppende Riffs und tiefes
Gegurgel formen den Sound des nunmehr vierten Albums der Iren, die wieder
einmal zeigen, dass dem Sound aus den 90ern durchaus noch ein paar Facetten
hinzugefügt werden können.
Mourning Beloveth gehören zu den wenigen Vertretern,
die trotz einer Songlänge von acht bis 13 Minuten kompakt, dicht
und brachial klingen. Sie sind schon längst aus dem Schatten der
übergroßen My Dying Bride herausgetreten und haben ein eigenes
Profil. A disease for the ages zeigt die
zweite Generation auf ihrem musikalischen Höhepunkt.
Martin Kreischer (10.10.2008)
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