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Medusa’s Spell
Mercurial Behaviour
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(CMI) CD, 10 Tracks
Ambient Folk? Bereits :Of the Wand
and the Moon: haben immer versucht auch ambiente Stücke auf
ihren Alben unterzubringen, dadurch atmosphärische Ruhepole innerhalb
des NeoFolk Umfelds zu schaffen. Das war nicht immer brillant, hatte aber
oftmals einen kontemplativen Charakter, wenn die Gitarren verstummten
und die Atmosphäre an Raum gewann. Wenn nun also eine Folk-Band bei
CMI unterkommt, ist damit zu rechnen, dass sie nicht klassischen NeoFolk
spielen wird. Tatsächlich sind Medusa’s Spell ganz und garnicht
traditionell, was zunächst einmal für die Formation spricht.
Ihre Stücke wirken allerdings oft unfertig, angerissen. Simple Gitarrenakkorde
reihen sich aneinander, eine sonore Stimme mit starkem italienischem Akzent
spricht in einem emotionslosen Ton über die einfachen musikalischen
Strukturen. Auch wenn es mal treibender wird: Aufreibend wird es nie,
das Debüt der Italiener wirkt meditativ, aber nicht tiefgehend. Ohne
den CMI-Touch kommen auch Medusa’s Spell nicht aus: Kalt und distanziert
wirken die zehn Stücke, die Gitarren klingen ein wenig wie bei Ordo
Rosario Equilibrio, doch Medusa’s Spell sind weniger fetischistisch
und erotisch aufgeladen. Insgesamt ist Mercurial Behaviour ein eher unauffälliges
und unspektakuläres Album, das keine großen Akzente setzten
kann und schnell vorbeiläuft, ohne etwas zu Hinterlassen. Gute Incidental
Music, mehr nicht.
Martin Kreischer
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