MANDRAKE
Mary Celeste
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VÖ: 30.11.2007
Label: Grey Fall
Tracklist:
1. Mary Celeste
2. Crystals Of Forgiveness
3. Fragile
4. Forgiven
5. Adore
6. Masquerade
7. Sweet Desolution
8. Moments (Touched By Time)
9. Breathe
10. Solace
11. Life’s Last Shore
12. Borrowed Life
13. Paralyzed
„Mary Celeste“ heißt das dritte
Album der Oldenburger Gothic Metal Band MANDRAKE.
Das man in diesem Genre ein Faible für bedeutungsschwangere
Bandnamen und Albentitel hat, wird auch hier mal wieder mehr als deutlich.
Zählt doch die Mary Celeste zu den berühmtesten Geisterschiffen,
seit das zweimastiges Segelschiff im Jahr 1872 auf halbem Wege zwischen
den Azoren und Portugal verlassen im Atlantik treibend aufgefunden wurde.
Bis heute bleiben die Vorfälle auf dem Schiff ungeklärt und
bieten so genügend mystischen Stoff für Erzählungen und
Seemannsgarn.
Doch soviel der Albumtitel auch verheißt, es passiert
nicht allzu viel auf „Mary Celeste“. Die meiste Zeit plätschern
die Songs einfach recht unaufgeregt vor sich hin, ohne das sich mal ein
paar starke Sturmfluten auftun, wie es im Gothic Metal eigentlich zu erwarten
wäre. Die durchaus schöne Stimme von Frontfrau Birgit Lau hält
sich meist zart im Hintergrund, was an sich nicht schlimm ist, doch der
Gesang wirkt sehr kraft- und emotionslos. Auch die ab und zu eingesetzten
männlichen Gesangsparts die Gitarist Lutz De Putter beisteuert, wirken
wenig durchdacht und gehen insprirationslos am Hörer vorbei.
Durchaus hat „Mary Celeste“ ein paar Leuchttürme
zu bieten. Zum Beispiel das verträumte „Fragile“ das
durch seinen warmen Sound besticht, das endlich mal kraftvoll anmutende
„Masquerade“ sowie die beiden Stücke „Forgiven“
und „Adore“. Dafür wirken „Sweet Desolution“
und „Paralyzed“ schon wieder fast so verschmust, als hätte
man sie besser auf einem Kuschelrock-Sampler platziert.
Das Cover des Albums lässt eigentlich ein gelungenes
Artwork erahnen, nur leider fehlt der Promo CD das Booklet, was zudem
einen erschwerten Zugang zu den Songtexten und ihrem Bezug zum Albumtitel
mit sich bringt.
Auf keinen Fall können MANDRAKE mit diesem Album
einen Platz neben den Szenegrößen dieses Genres beanspruchen,
wie die Presseinfo glauben machen will. Dazu müssten MANDRAKE mit
viel mehr Power durch die Gewässer des Gothic Metal schippern. Obwohl
das Album insgesamt eine verträumte Atmosphäre transportiert,
fehlt es ihm ansonsten an fast allem andren: Dynamik, Eigenständigkeit
und Mut zur Experimentierfreudigkeit.
www.mandrake.de
Text: Nancy Leyda
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