MACH EIN KREUZ UND FAHR ZUR HÖLLE - FIGHTING MAD Darsteller: Peter Fonda, Lynn Lowry, John Doucette,
Philip Carey, Noble Willingham Michael Winners weltweit erfolgreicher Vigilantenthriller DEATH WISH (1974) gab den Auftakt für eine ganze Reihe amerikanischer Selbstjustizfilme, die die Ohnmacht der Bürger gegenüber Korruption und Verbrechen in Gewaltorgien münden ließen. Das Recht in die eigenen Hände nehmen, wenn das Gesetz versagt oder selbst zur Bedrohung wird - diese Prämisse ist bis heute ein seduktiver Mechanismus der Spannungserzählung (TAKEN, THE EQUILIZER). Doch nie wieder waren diese Filme so roh und direkt wie in den 'Wilden Siebzigern'. Auch B-Movie-Spezialist Roger Corman produzierte in diesem Kontext Klassiker des Genrekinos. Und mit der DVD von FIGHTING MAD kann man einen frühen Film von Jonathan Demme (DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER) neu bestaunen. Hier spielt Peter Fonda den jungen Tom Hunter, der auf die Farm seines Vaters zurückkehrt. Dort versucht der skrupellose Minenbesitzer Crabtree mit fiesen Tricks und Drohungen die Farmer von ihrem Land zu vertreiben. Als Toms Bruder und auch sein Vater bei Anschlägen ums Leben kommen, ist das Maß voll. Tom startet zum gnadenlosen Rachefeldzug gegen den übermächtigen Großgrundbesitzer und seine Schergen. Der Film beginnt mit einer harten Szene, in der ein junges Paar (u.a. Scott Glenn) von den Handlangern überfallen, vergewaltigt und brutal getötet wird. Die Szene ist extrem dynamisch gefilmt, spielt originell mit Perspektiven und Erwartungsmomenten. Mit diesem fatalistischen Exzess bereitet Demme den Zuschauer auf die kommende Rache vor. Diese wird u.a. mit einem Jagdbogen ausgeführt (siehe auch das Covermotiv). FIGHTING MAD ist ein echte Wiederentdeckung: Schnelles, brutales Actionkino, erstklassig gespielt und inszeniert. Die DVD von Explosive Media bietet diverse Trailervarianten, Artworkgalerie, Labeltrailer sowie den Film in Deutsch und Englisch. Das Bild ist authentisch körnig bewahrt, was dem Film den nostalgischen New Hollywood-Flair verleiht. Zudem hat man für das Cover und den Pappschuber ein stimmungsvolles Plakatmotiv ausgewählt, das nicht albern modernisiert wurde. Wer Filme von Sam Peckinpah oder Michael Winner schätzt, wird mit Demmes Frühwerk höchst zufrieden sein. Marcus Stiglegger |
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