MZ.412

Infernal Affaires

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(CMI) CD, 13 Tracks

Der Überblick geht mit der Zeit verloren. Ähnlich seinem Kumpanen Masami Akita (Merzbow) versucht Henrik Nordvargr Björkk mit seiner Vielzahl an Projekten und Veröffentlichungen Verwirrung zu stiften – und kehrt umso überraschender wieder zum Ausgangspunkt zurück. MZ.412 war schon immer das Herzstück seines Schaffens, auch wenn es vielleicht eine etwas direktere Fortsetzung in Folkstorm fand und einen kleinen Bruder mit Goatvargr bekam. Vermisst wird allerdings die einstige „Burning the Temple of God“-Symbiose, die einzigartige Mischung aus Industrial und Black Metal-Gitarren, verhallter Krach mit diabolischer Schlagseite. Dafür scheint sich das gesamte Schaffen von Nordvargr in diesem Album zu konzentrieren: Das Majestätische und Bombastische von Toroidh, die rauschigen Sequenzen von Goatvarg, Nordvargr oder eben Folkstorm und natürlich leichte Black Metal-Anleihen aus früheren Tagen. Doch besonders letztere sind nur noch rudimentär in den verzerrten Vocals vorhanden – dennoch hängt einem Damokles-Schwert gleich eine bedrohliche Atmosphäre über dem Werk, das um einiges zugänglicher und auch brillanter als das fast zeitgleich erschiene Goatvargr Projekt ist. „Infernal Affaires“ ist somit das wohl bislang stimmigste Werk des nordischen Schergen.

Martin Kreischer