Andy Julia
Libertine
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(Edition Ragage) Bildband
Versunken in einer Welt der Stoffe. Man erstickt fast
an der Dichte, die Andy Julia in seine Bilder packt. Kein Platz scheint
mehr leer zu sein, der gesamte Raum in „Libertine“ ist mit
Details angefüllt, keine frei Flächen finden sich hier. Das
Model selbst dient hier nur als Mannequin, um die Kleidung zu tragen,
die Lingerie selbst bestimmt aber die Regeln der Erotik, der Stimmung.
Die Dessous und Korsetts sind es, welche die Fotographien
erotisch aufladen, doch Andy Julia versteht es eine fast greifbare Stofflichkeit
hervorzuzaubern. Synesthetisch hängt ein reiches und schweres Bouquet
in „Libertine“, mal verwaschen im Weichzeichner-Stil und mal
in schwarz/weiß, mal körnig, mal mit gedeckten Farben haftet
eine Lasterhaftigkeit an diesem Werk, dass den Titel sehr gut einfängt.
Andy Julia ist nicht auf eine Form der Gestaltung
beschränkt, die Stoffe geben den Ton der Bilder vor, er gibt ihnen
den richtigen „Anstrich“, die passen Atmosphäre. Dabei
schlägt er einen Bogen von der der burlesquen Stimmung der 20ern
bis heute, oft zeitlos wirkt das Motiv, dass sich nicht auf eine Epoche
oder einen Zeitabschnitt festlegen läßt.
Andy Julia weiß als Modefotograf sehr genau um
die richtige Inszenierung von Spitze, Samt und Satin, weiß um die
eigene Wirkung der Materie. Das ist wunderschön anzusehen und besonders
eine Augenweide für Anhänger sinnlicher Bilder voller Spannungen
mit einem Hauptaugenmerk auf der Stofflichkeit.
Martin Kreischer
Zu beziehen über:
www.editionragage.com
Copyright der Abbildungen liegt
beim Fotografen und dem Verlag. Die Reproduktion erfolgt in Sinne der
Dokumentation.
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