Leiche Rustikal

333

(Steinklang 2007) CD

Diese CD ist vor allem eins: technisch hervorragend. Sie wirkt versiert produziert und läßt erkennen, dass die Person dahinter nichts dem Zufall überlässt. Musikalisch bewegt sich das ganze in einem Spannungsfeld aus tanzbarer aber nie einfacher Rythmik und bizarreren Geräuschkaskaden. Das Intro wirkt durch dröhnende Bassflächen, die erst nach einigen Minuten von metallisch dumpfer Percussion unterbrochen werden, regelrecht bedrohlich.

Der Übergang zum ersten Stück kommt dann sehr harsch, das Stück beginnt sofort mit harter Rythmik die im ersten Durchlauf an Winterkälte erinnert, aber häufig demontiert oder erweitert wird. So bleibt es tanzbar, allerdings ohne platt oder einfach zu wirken. In diesem Sinne geht es dann bis zum vierten Stück weiter. Hier geht es dann wieder sehr ruhig und eher atmosphärisch zur Sache, eine verhallte Stimme klagt zu recht klassischer Industrialmusik. Das Stück ist mit weniger als vier Minuten angenehm kurz gehalten und ergeht sich so auch nicht in Monotonie.

Danach läßt sich zwar ein roter Faden erkennen, die Stücke fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Von ruhig bis heftig ist alles vertreten., wobei deutlich auffällt, dass die Stärke dieses Tonträgers in den dunklen, beklemmenden Passagen steckt.
Generell läd die Musik zum mehrfachen Hören ein.

Im Design der CD lassen sich angenehm wenig Anhaltspunkte für Interprationen finden, was den assoziativen Charakter der Musik betont; so ist das Booklet komplett textlos und besteht nur aus Schwarzweißfotos, deren Motive zwar klassisch aber im Kontext der Musik passend wirken.

So ergibt sich ein sehr positives Fazit, die CD ergibt ein rundes und absolut stimmiges, gehaltvolles und vor allem vielschichtiges Gesamtbild.

Daniel Novak