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Leakh
Et Cetera
( Prophecy Productions) CD
Nach 5 Jahren musikalischer Enthaltsamkeit veröffentlicht
die schwedische Band Leakh ihr zweites Album. Viel Zeit haben sie sich
dafür genommen, man hatte es wahrlich nicht eilig, tourte auf sehr
vielen verschiedenen Festivals und entwickelte dabei neue Ideen sowie
eine gewisse Reife. Alle Lieder auf der Cd sind folglich in einem Prozess
über 5 Jahre hinweg enstanden, die über die CD verteilt sehr
abwechslungsreich vom Stil her ausfallen.
Dass dies für Qualität spricht, bemerkt man sofort
beim ersten Song. "Interim" reißt einen mit in eine düstere
Gothic-Welt: kratzend sägende, das Nervenkostüm beanspruchende,
Elektrosounds mit E-Gitarre und einem Feeling alten Gothic-Rock lassen
eine dunkle hoffnungslose Welt entstehen, in der man sofort gefangen bleibt.
Der darauf folgende "The Reptile Song" kann mit Streichern und
wiedermals gekonntem Gesang ebenfalls im Gothic-Rock-Stil überzeugen.
Als ein geglücktes Experiment kann man das Stück "6:32"
bezeichnen: Hier kommt man in den Genuss sphärischer Frauenchoräle
im orientalischen Stil , die getragen werden von einem langsam hämmernden
Rhythmus und einem experimentellen Sprachfetzensample. Umso mehr erstaunt
es, nach diesen düsteren Auswüchsen vom darauf folgenden Song
" Stranger Than Me" eher Alternativerock mit deutlicher lichterer
Stimmung geboten zu bekommen. Aber auch das glückt, wenn nicht beim
ersten Mal, dann nach mehrmaligem Hören.
So kann auch das Stück "Celebration" in
diesem Stil auf ganzer Linie überzeugen und weiß sich, wie
auch die Vorgänger, gekonnt im Ohr festzusetzen. Sehr beachtlich
ist die Harmonie, die Leakh in ihrer Musik verstehen, rüberzubringen.
Man merkt, dass Können und eigene hohe Ansprüche dahinter stecken,
was sehr positiv auffällt, gibt es doch sehr viele Bands, die im
Eifer oder unter Druck einfach nur öden Einheitsbrei abliefern. Hat
man unmerklich die Alternative Rock Schiene hinter sich gelassen, erklingen
auf einmal 70er Jahre Rock Anleihen beim Song "A Struggle For Life".
Auch auf die Texte sollte man bei Leakh achten, vermeintliche Gute-Laune-Lieder
klingen meist nur so... "Balkan" bietet wiederum fahle, schwere
Gitarrenklänge, begleitet von unklar rauschenden und verzerrten Sprachsamples
abermals mit elektronischem Klanggerüst, was teilweise ein wenig
an alten Industrialambient erinnert, so auch in ähnlicher Weise zu
hören bei dem Song " We Had Only A Few Hours Of Sun In This
Month". Der zwölfte und letzte Song " To The End Of This
Road" erinnert dagegen an Nick Cave mit seiner schwersüßlich
lastenden Gitarre, Piano und sehnsüchtigem, leicht schrammeligem
Gesang.
Leakh bieten mit ihrem Album " Et Cetera"
ein überaus gelungenes Gesamtwerk über 5 Jahre Bandgeschichte,
es gefällt, an dieser Entwicklung teilhaben zu können beim Hören.
Darüber hinaus stellt wirklich jedes einzelne Stück ein kleines
Kunstwerk für sich dar, was den Wiederhörwert rapide in die
Höhe treibt!
sorakey
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