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Ursula Vossen (Hrsg.)

Von Neuseeland nach Mittelerde: Die Welt des Peter Jackson

Marburg: Schüren 2004, 156 Seiten

Die Regiereihe des Schüren-Verlages erfreut sich schon lange großer Beliebtheit: In reich illustrierten, preiswerten Bänden werden dort ungewöhnliche Filmemacherinnen und Filmacher (u.a. Abel Ferrara, Kathryn Bigelow, David Lynch) analytisch gewürdigt. Angesichts des großen Erfolges von Peter Jacksons HERR DER RINGE-Trilogie war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine deutsche Publikation seines Werkes annehmen würde. Der Neuseeländer hatte sich mit den Splatterkomödien BAD TASTE und BRAINDEAD einen Kultstatus erworben, bestätigte diesen mit MEET THE FEEBLES und HEAVENLY CREATURES, um mit HERR DER RINGE schließlich in die Gefilde der ganz Großen aufzusteigen. Angesichts des überschaubaren Werkes ist dieses Buch auch nicht sehr umfangreich ausgefallen und kommt schnell zum Punkt: Motive und Konstanten werden offengelegt, dann die Filmem chronologisch behandelt, um in den verschiedenen Aspekten des Tolkien-Kultes zu kulminieren. Eine Neuentdeckung dürft für viele die amüsante Fakedoku FORGOTTEN SILVER sein, über einen vermeintlichen neuseeländischen Filmpionier. Aber auch HEAVENLY CREATURES hätte eine neue Würdigung verdient. Leider fallen die Beiträge zu MEET THE FEEBLES und BRAIN DEAD etwas knapp aus, aber bereichernd ist in jedem Fall der Vergleich zwischen Ralph Bakshi, der den Tolkien-Animationsfilm drehte, und Jackson. Auch Sabine Horsts bewußt subjektive Anmerkungen zum Tolkien-Fankult bereichen und enthalten wichtige ideologiekritische Akzente. - Als AutorInnen fungierten unter der Herausgeberschaft von Ursula Vossen MitarbeiterInnen von epd Film und Filmdienst, was das essayistische Niveau dieses Bandes sichert. - Da die Umschlaggestaltung eher unprägnant ausgefallen ist, steht zu befürchten, dass das bunte Büchlein in den Reaglen übersehen werden könnte - es sei denn, man reagiert auf Signalfarben...

MaNic