DIE GEWALT BIN ICH

BESTELLEN

Originaltitel: Cinico, l'infame, il violento, Il
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Umberto Lenzi
Darsteller: Tomas Milian
Maurizio Merli
John Saxon
Renzo Palmer
Claudio Undari
Bruno Corazzari
Gabriella Lepori
Bildformat: 2,35:1 (anamorph / 16:9)
Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 1.0 Mono)
Italienisch (Dolby Digital 1.0 Mono)
Englisch (Dolby Digital 1.0 Mono)
Audiokommentar (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch Englisch
Extras: Audiokommentar mit Christian Kessler und Pelle Felsch - Featurette "Saxxon -Die Gewalt bin ich" (15:55) "Franco Micalizzi - A Conversation" (35:36) Italienischer Trailer (3:33) Englischer Trailer (3:31) Deutscher Promo-Trailer (2:17) Booklet von Umberto Lenzi (5 Seiten deutsch/englisch) Hidden Feature: "Dada-Untertitel" (Film mit lustig-schlechter Übersetzung wie von einem Übersetzungstool)

Umberto Lenzi ist eine Ikone des italienischen Genrekinos der 1970er Jahre. Sein Name ist untrennbar verbunden mit dem Polizeifilm und dem Horrorfilm jener Jahre. Mit DIE VIPER, DER BERSERKER, DER VERNICHTER, DIE KRÖTE, CAMORRA - EIN BULLE RÄUMT AUF und DIE GEWALT BIN ICH prägte er den europäischen Actionfilm nachhaltig und bot Maurizio Merli und Tomas Milian Raum für charismatische Auftritte. In ihrer extremen Gewalttätigkeit wurden diese Polizeifilme oft als 'reaktionäre Machwerke' verdammt, doch aus der Distanz betrachtet weisen sie oft erstaunliche Brüche und Inkonsequenzen auf, die sie durchaus mit dem amerikanischen Polizeifilmzyklus jener Jahre (CALAHAN, BRANNIGAN) vergleichbar machen.

Zwischen den Männern des "Chinesen" (Tomas Milian) und den Handlangern von Gangsterboss Di Maggio (John Saxon) braut sich ein Krieg zusammen. Die beiden Gangsterbosse gehen rücksichtslos gegen jeden vor, der sich ihnen in den Weg stellt - auch gegen Kommissari Tanzi (Maurizio Merli), der nach einem Mordanschlag des "Chinesen" offiziell als tot gilt. Als sein Onkel bei einem Schusswechsel umkommt, gibt Tanzi seine Tarnung auf und spielt die Rivalen gegeneinander aus, bis sich alle drei in einem blutigen Finale gegenüberstehen.

Untermalt von einer packend-groovigen Musik punktet Lenzis Film weniger mit einer schlüssigen Geschichte (die durch zahlreiche Drehbuchautoren eher verquer erscheint), sondern entwickelt einen somatischen Sog, der von Szene zu Szene leitet. Das primäre Ausdrucksmittel hier ist physische Gewalt, die Erzählung gleich einem Netz der Intrigen. Auch Merlis Rolle in diesem Spiel bleibt lange zwiespältig. Die Handlungskonstruktion weist Ähnlichkeiten zu FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR AUF.

Target Media/Film Art veröffentlicht diesen Film in einem attraktiven Pappschuber, den das Originalplakat ziert. Daran sollten sich andere Firmen ein Beispiel nehmen. Es liegt ein zweisprachiges Booklet bei, in dem Lenzi selbst seine Polizeifilme erinnert. Interviews mit Darsteller John Saxon und Komponist Micalizzi (35 Min.) ergänzen das informative Bonusmaterial. Dazu kommt noch ein launiger Audiokommentar von Christian Kessler und Pelle Felsch, die sichtlich Spaß an einer Neusichtung des Films haben. Dabei werden unzählige Details diskutiert, allerdings in sehr schwächlicher Tonqualität (Vorsicht beim Umschalten der Tonspuren).

Insgesamt ist DIE GEWALT BIN ICH eine erfreuliche Veröffentlichung, die man in dieser umfassenden Form eher von amerikanischen Labels wie Blue Underground erwarten würde. Für Fans des italienschen Genrefilms unverzichtbar.

:ms:

.