Gerechtigkeits Liga Hypnotischer Existenzialismus (Isegrimm Records 001) CD Mit dieser CD-Anthologie liegt ein Klassiker der frühesten Post-Industrial-Ära neu vor. Gerechtigkeitsliga kommen aus dem Umfeld von Lustmord/SPK und haben folglich ihre erste LP "Hypnotischer Existenzialismus" auf dem SPK-Label Side Effects veröffentlicht. Die gleichnamige CD, die auf dem neuen deutschen Label Isegrimm erschien, versammelt zudem noch die erste Maxi "The Games Must Go on" (1984) und einige rauhe Liveaufnahmen aus New York (1984). Musikalisch sind die rhythmusbetonten, rituellen Klänge von Gerechtigkeitsliga ähnlich einigen Stücken von Lustmords "Paradise Disowned" (etwa "Terror Against Terror") bzw. den frühen Clock DVA. Noisige Strukturen kommen vor, im Zentrum stehen jedoch elektronische Rhythmen und harsche Vocals - von daher entspricht diese CD nicht unbedingt Industrial-Hörgewohnheiten, sonden erinnert eher an avanciertere Retro-Elektro-Projekte. Kreatives Herzstück ist die titelgebende LP von 1985, die mit harten und teitelweise gar philosophischen Titeln auftrumpft ("Völkermord I & II", "Existenz und Utopie") - Musik als Trägerin von Ideen eben. Ästhetisch ist das 3-Panel-Digipak ansprechend gestaltet und benutzt weitgehend die Originalartworks. Die Cioran-Zitate waren damals nur auf der Side-Effects-Edition vorhanden, ein GL-Manifest, das von den Musiker heute offenbar als zu provokativ abgelehnt wurde, ersetzte diese auf der Termidor-Edition. Wer sich für die Frühphase der Industrial Culture interessiert, wird in keinem Fall um diese Raritätensammlung herumkommen. MaNic Dank an Lerry Dimitrov für die zusätzlichen Informationen. |
|