FORTID

Pagan Prophecies

BESTELLEN

Genre: Pagan-(Black)-Metal
Label: Schwarzdorn Production
Format: CD
Country Germany
Released: 2012

Einar „Eldur“ Thorbergs Konzept für die Band Fortid, die er 2002 im Alleingang in seiner damaligen Heimat Island gründete, war die Vertonung alter isländischer Überlieferungen. So widmeten sich die ersten drei Alben der Völuspa – Den Weissagungen der Seherin – dem ersten Lied der Liederedda, einem der wichtigsten Gedichte des nordischen Mittelalters. Erschienen als „Völuspa Part I: Thors Anger“, Völuspa Part II: The Arrival of Fenris“ und „Völuspa Part III: Fall of the Ages“ zwischen 2003 und 2010.

Eldur siedelte 2008 nach Norwegen und spielte „Pagan Prophecies“ mit neuem Line-Up ein. Thematisch hat sich die Band von einer klaren Vorlage wie der Völuspa verabschiedet, bleibt aber im nordisch mythologischen Kulturkreis und bezieht sich mit dem vorliegenden Album auf Ragnarök. Inhaltlich beschreiben die einzelnen Songs chronologisch das voranschreitende Weltenende.

Das nicht betitelte Bonus-Stück sorgte bereits für einige Irritationen. Handelt es sich dabei doch um eine 18 Minütige Aufnahme eines Gewitters auf Hoher See. Bedenkt man aber das Konzept der Hinleitung zum Weltenende bei dem die Welt unter Wasser steht und die Himmel brennen, passt dies in das Konzept des Albums. Wenn auch sicherlich nicht jeder Hörer mit einem derart pusistischen Stück zufrieden sein wird.

Die acht Lieder auf „Pagan Prophecies“ bieten ein Esemble, das zwischen Black-Metal, Folk- und Death-Metal Einflüssen hin und her wandert. Diese Abwechslung macht das Album zu einem gelungenen Erlebnis bei dem Fortid nicht auf ein einziges Genre reduziert werden können. Beispielsweise leitet „Lesser Sons of Greater Fathers“ mit einem eindringlichen Akustikgitarren Intro einen Song mit klar gesungenen Lyrics ein, der sich stilistisch stark von den ersten Songs des Albums abhebt. Fortid haben mit ihren Völuspa Alben bereits eine tiefere Beschäftigung mit klassischen nordischen Quellen bewiesen und lassen dies auch inhaltlich in „Pagan Prophecies“ erkennen. Es lohnt sich daher Fortids viertes Album sowohl musikalisch als auch textlich genauer zu ergründen.

(www.schwarzdorn.de)

Oliver Freund