THE FLESH AND BLOOD SHOW

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Originaltitel: The Flesh & Blood Show
Freigabe: FSK 16
Veröffentlichung Kauf-DVD: 22.05.2008
Produktionsjahr: GB 1972
Label: e-m-s
Ländercode: Code 2 - Deutschland
Laufzeit: 92:04 Minuten
Darsteller: Ray Brooks, Jenny Hanley, Patrick Barr, u.a.
Regie: Pete Walker

Peter Walker ist erst spät international als der Genreklassiker gewürdigt worden, der er tatsächlich ist: Nach dem Niedergang der Hammer-Studios und dem Tod von Michael Reeves haben wenige britische Filmemacher das Genre so nachhaltig geprägt wie Walker mit seinen blutigen Thrillern. Angefangen hatte er im Euro-Sexfilm, bis er 1972 mit THE FLESH AND BLOOD SHOW endgültig den harten Thriller und Horrorfilm für sich entdeckte. Diesem Film folgten HOUSE OF THE WHIPCOURT, FRIGHTMARE, SCHIZO und HOUSE OF THE DEADLY SINS.

Vom Titel her steht FLESH AND BLOOD SHOW bereits in der ehrwürdigen Schauertradition des Pariser Théatre du Grand Guignol, das u.a. durch seine explizite Darstellung drastischer Gewalt bekannt war. Dieses Spektakel entfesselt sich in Walkers Theater jedoch zunächst ungewollt: Während der Proben in einem halb zerfallenen Theater am Ende einer alten Pier findet der Regisseur eine seiner Schauspielerinnen enthauptet auf. Kurz darauf verschwindet die Leiche und die Polizei glaubt an einen Irrtum. Dennoch verschwinden plötzlich noch andere Schauspieler und weitere Tote tauchen auf. Darunter ein seit Jahrzehnten verwestes nacktes Pärchen. Das Geheimnis führt in die düstere Vergangenheit des Theaters und wirkt bis in die Gegenwart nach...

THE FLESH AND BLOOD SHOW ist nicht Walkers stärkster Thriller. Tatsächlich hat die Dramaturgie einige Löcher, und vor allem die Auflösung mag nicht völlig zu überzeugen - doch der Einfluss des Films auf das Genre ist kaum zu leugnen. Michele Soavi etwa drehte mit STAGEFRIGHT (1987) ein Quasi-Remake dieses Films, wobei er die klaustrophobische Atmosphäre des alten Theaters noch steigerte. Und neben Mario Bavas BAY OF BLOOD (1972) kann Walkers Film als Urahne des Teenie-Slashers gelten.

All das - und die gelungene Ausstattung der erstmals vollständigen Fassung des Films in Deutschland mit informativem Booklet und zwei zeitgenössischen Trailern sowie Werbegalerie und eine schöne Pappbox - sollten den Genrefan überzeugen: THE FLESH AND BLOOD SHOW mag ein B-Klassiker sein. Aber ein Klassiker ist er zweifellos.

Marcus Stiglegger